Eine Öko-Grenze für die USA und Mexiko?
Ein grünes Band aus Bäumen, Wiesen und Wasser statt Zäune und Mauern aus Stahl und Beton – das ist die Vision für die Grenze der USA und Mexiko des Büros Domo Architecture + Design aus Miami.
Den Park schlagen die Architekten für das Gebiet von San Diego vor. Im wüstenartigen Hinterland wollen sie einen Graben zwischen den Ländern ziehen, damit Amerikaner und Mexikaner ungehinderte Sicht auf die andere Seite haben. Indem man sich von der Idee der Grenze als Mauer oder Zaun verabschiede, löse man sie von negativen sozialen und kulturellen Assoziationen. „Unser Vorschlag integriert die Natur und erhält gleichzeitig die Funktion der Grenze.“ Nachhaltigkeit ist für die Architekten ebenfalls ein Thema: Für den Bau der Anlage bräuchten sie rund 750‘000 alte Schiffscontainer. Mit den ausrangierten Behältern sollen Landformationen geschaffen werden, die mit „der natürlichen Schönheit der Umgebung verschmelzen“.
Das Projekt wird kaum umgesetzt. Schliesslich ist es lediglich ein Gedankenspiel, mit dem sich die acht Angestellten des Büros während dreier Wochen in einer Art konzeptionellen Übung auseinander setzten. Wie Francisco Llado von Domo gegenüber dem Immobilien-Newsportal therealdeal.com erklärte, wollen er und seine Kollegen das Projekt nicht politisch verstanden wissen. Es sei einfach eine Reaktion auf die aktuelle „menschgemachte Betonwand“ und solle die Verschönerung jedweder Form von Grenzen fördern. Sie hätten nicht vor, ihre Idee Donald Trump zu präsentieren, erklärte Llado weiter. Gut möglich, dass für Trump dennoch interessant sein könnte. Die Anlage aus ausrangierten Schiffscontainern ist laut Llado nämlich günstiger als eine neue Betonmauer. (mai)