13:48 BAUBRANCHE

Eine Kulturmetropole für die Alpen

Teaserbild-Quelle: zvg

Die Burg Riom, die zum gleichnamigen Ort gehört, soll von Peter Zumthor umgebaut werden, damit sie sich ganzjährig als Theater nutzen lässt. Doch damit nicht genug: Die kleine Gemeinde in Graubünden soll zur alpinen Kulturhauptstadt werden.

Hausen hier Drachen oder wilde Ritter? Bei tiefgrauem Himmel wirkt die Burg Riom, die auf einem Hügel nahe des gleichnamigen Dorfes in Graubünden thront wie aus einer anderen Zeit. Sagenhaftes und Mystisches spielt sich tatsächlich innerhalb der bald 800jährigen Mauern ab: Seit ihrer Renovation im Jahr 2006 dient die Burg als Spielort des alljährlichen Theaterfestivals „Origen“, das sich auf Musiktheater und experimentelle Liturgie spezialisiert hat. Noch kann die Burg nur im Juli und im August bespielt werden: Denn im Sommer ist der Wind, der jeweils durch die Burgmauern zieht einigermassen erträglich. Dass wird sich ändern, schon bald soll auch in kälteren Monaten Kulturbegeisterte zum mystischen Gemäuer pilgern. Im Mai vergangenen Jahres hatte die „Fundaziun Origen“ mit geteilt, dass Peter Zumthor die Burg umbauen wird. Wenig Konkretes war damals zu erfahren. Nur so viel: Man kündigte für diesen Frühling die Präsentation erster Pläne an und auf 2014 den Baubeginn. Man wolle von Anfang an die „richtigen Leute“ einbinden, hiess es damals, damit das Projekt nicht ein ähnliches Schicksal ereile, wie Zumthors Pavillon auf der Ufnau im Zürichsee, der seit Jahren im Kreuzfeuer der Kritik steht.

Doch nun hat man noch Grösseres vor als „nur“ ein Theater in der Burg. Die „Fundaziun Origen“ wolle in Riom eine „alpine Kulturmetropole“ aufbauen und auch Besucher von weither anziehen, berichtet die Bündner Ausgabe der Zeitung „Südostschweiz“. So wie man den „Origen“-Intendant Giovanni Netzer kenne, werde ihm das auch gelingen, heisst es weiter. „Dieser vollkommen eigenwillige, in meinen Augen geniale Theaterraum wird weltweit einmalig sein“, sagte Netzer gegenüber der Zeitung über die Aus- und Umbaupläne der Burg. Des Weiteren will man das nahegelegene Herrenhaus Sontga Crousch zum ganzjährig geöffneten Kulturzentrum umfunktionieren. Daneben soll für die Spielstätte ein festes, professionelles Theaterensemble gegründet werden.

Wie die Burg aber dereinst aussieht, ist noch immer ein Geheimnis. Dieses soll allerdings bald gelüftet werden: Im Sommer wird eine grosse Ausstellung Zumthors Ideen vorstellen. (mai)

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