Eine Fachstelle für kleine Baumeister
Der geschützte Biber ist ein Landschaftsgärtner, der artenreiche Lebensräume für Pflanzen und Tiere schafft. Als fleissiger Baumeister fällt er allerdings nicht nur Bäume, sondern untergräbt auch Strassen und Wege. Der Kanton Zürich hat auf dieses Dilemma mit einer neu geschaffenen Biberstelle reagiert.
Die Verwaltung des Kantons Zürich steht vor einer kniffligen Situation. Gegenstand der Sorge ist der Zürcher Biberbestand. Einerseits sind Biber geschützte Tiere und wertvolle Baumeister. Sie fällen Bäume und stauen Bäche. Die Dämme errichten sie aus herbeigeschlepptem Baumaterial, etwa losen, abgenagten Ästen, Zweigen, Steinen und Schlamm. Damit gestaltet das Tier «die Landschaft aktiv mit», wie im Newsletter des Kantons steht. Die «ungewöhnlich artenreichen Lebensräume», die so entstehen, sind zweifellos eine schöne Sache.
Andererseits laden die Nager nicht nur seltene Pflanzen und Tiere wie etwa den Eis- und Wattvogel oder auch die Ralle zur Rückkehr in einst verdrängten Lebensraum ein. Nein, die Biber schaffen eben auch Probleme, indem sie manchmal Strassen und Wege untergraben.
Der Kanton Zürich hat auf dieses Dilemma nun mit der Schaffung einer Biberfachstelle reagiert, die «einen guten Umgang mit dem geschützten Nager in der Kulturlandschaft finden» soll. Das Amt «unterstützt Lösungsfindungen und hilft
bei Fragen weiter».(cet)