Ein Wohnhaus ist auch ein Spielhaus
Wie ein Wohnhaus zum Spielhaus wird, wissen die Architekten des chinesischen "Mad Studio". Sie nutzen die Struktur eines gewöhnlichen Wohnhauses für ein fantasievolles Gebäude, das Kindergärtler zum Entdecken einlädt.
"Chum ine, es ghört dine. Es heisst Spielhus." Die Sendung "Spielhus" hat in den 70er-Jahren eine ganze Kindergärtlergeneration erfreut. Und der Spruch im Vorspann ist mittlerweile ein Stück Fernsehgeschichte. Fast scheint es, als hätte er den Architekten des chinesischen "MAD Studio" die Idee für eines ihrer jüngsten Projekte geliefert: Sie funktionieren im japanischen Okazaki ein zweistöckiges, standardmässig gebautes Wohnhaus zum Kindergarten um. Dazu lassen sie seinen Holzunterbau stehen und stülpen ihm gewissermassen einfach eine neue Hülle aus Asphaltschindeln über und schaffen so ein zusätzliches Stockwerk. Zudem sorgt der Überbau im Inneren für verwinkelte Räume, in denen Altes mit Neuem kontrastiert und die zum Entdecken des Gebäudes einladen. Geht es nach draussen, nutzen seine kleinen Bewohner die Rutschbahn, die vom ersten Stock in den Garten führt. Für zusätzlichen Spass dürften die Schindeln sorgen. Die Architekten stellen sich nämlich vor, dass sie den Kindern als Leinwände dienen können. Damit dürfte die weisse Hülle schnell in allen Farben leuchten. (mai)