Ein smaragdgrüner Ring für die Serenissima
Ein riesiger, praktisch durchgehender Damm aus Grünflächen und Flutgebieten soll Venedig vor dem Hochwasser bewahren.
Venedig leidet zunehmend unter dem steigenden Meeresspiegel. Auch wenn das Mammutprojekt Mose – das die Stadt mit insgesamt 78 riesigen Fluttoren und Deichen vor dem immer häufigeren Hochwasser und vor dem drohenden Untergang schützen soll – fertig gebaut ist, dürfte dies die Serenissima nur mittelfristig vor der dauernden Überflutung bewahren. «Mose wird dem Wasser gerade mal 100 bis 200 Jahre standhalten können», prophezeit der holländische Landschaftsarchitekt und Designer Jacques Abelman. Deshalb schlägt er vor, Venedig mit einem riesigen, praktisch durchgehenden grünen Ring aus Grünflächen und Flutgebieten zu umgeben, der den Venezianern gleichzeitig als Erholungsraum dienen kann und nebenbei noch für saubereres Wasser sorgt. Denn Flutgebiete, in denen sich brackiges und wenig salzhaltiges Wasser sammelt, sind laut Abelman äusserst vielfältige Ökosysteme. «Eigentlich handelt es sich dabei um biologische Maschinen, die, entsprechend adaptiert, auch das Wasser reinigen können.» Gebaut wird der Schutzwall aus Sand vom Meeresgrund, der per Boot oder vielmehr mit Laderaumsaugbaggern hoch gepumpt und danach in der Lagune zu riesigen Dünen aufgeschichtet wird. Damit der Schiffsverkehr weiterhin möglich ist und zusätzliches frisches Wasser in die Lagune fliessen kann, gehören verschiede-
ne Schleusentore ebenfalls zur Anlage. (mai)
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