11:54 BAUBRANCHE

Ein Radweg unter der Berliner Hochbahn

Teaserbild-Quelle: Illustrationen zvg

Unter der Hochbahn der U-Bahn-Linie 1 in Berlin soll ein rund neun Kilometer langer Radweg entstehen; überdacht und hindernisfrei durch „aufgehängte“ Rampen.

In Zukunft sollen Berlins Radfahrer trockenen Rades durch die Stadt fahren können. Sie wollen den Viadukt der Hochbahn der U-Bahn-Linie 1 als Dach nutzen, die vom Bahnhof Zoo in Charlottenburg über Tiergarten, Schöneberg und Kreuzberg bis zur Warschauer Strasse in Friedrichshain führt. Dort verläuft heute ein weitgehend ungenutzter Weg. Manchmal parken Autos darunter, und da und dort nutzt eine Imbissbude die Brache. Die Initianten des Projekts „Radbahn“ sind überzeugt, dass es hierfür nur „einige wenige kluge Interventionen“ braucht, um einen „lebendigen Transit-, Mikro-, Wirtschafts- und Sozialraum entstehen zu lassen, wie sie auf ihrer Website www.radbahn.berlin schreiben. Hinter dem Projekt stecke die einfache Idee, dass noch mehr Menschen mit dem Rad fahren würden, wenn ihnen eine sichere und komfortable Weginfrastruktur zur Verfügung stünde, heisst es weiter.

Die Initianten wollen die Radbahn auch als Teststrecke nutzen mit dem Ziel, die Stadt von morgen umweltfreundlicher und nachhaltiger zu machen. Daher soll zum Beispiel das Tempo der Velofahrer die Ampelschaltung vorgeben. Um nonstop in der grünen Welle fahren zu können, soll auf der Strecke angezeigt werden, ob sich eine Beschleunigung lohnt, oder ob man gemächlicher fahren sollte. Die Energie für die Anlagen und das Licht auf dem Radweg soll aus druckempfindlichen Bodenbelägen kommen, die Bewegung in Strom umwandeln. „Auf der Strecke können neue Strassenbeläge und Grip-Sportbögen getestet werden, um herauszufinden, worauf es sich am besten fährt“, so die Initianten. Sie wollen den Weg auch aktiv mit dem Berliner Nahverkehrsnetz sowie Car- und Bike-Sharing-Anbietern verknüpfen.

Damit der Radweg auch ein Lebensraum wird, können sich die Initianten Drive-in-Cafés und Biergärten entlang der Strecke vorstellen.

Auf der geplanten Strecke müssen auch einige bauliche Hindernisse überwunden werden – zum Beispiel Treppen und Kreuzungen. Hier sollen Rampen gelegt und an das Hochbahnviadukt gehängt werden, um den anderen Verkehrsteilnehmern auszuweichen.

Der Hauptausschuss des Berliner Parlaments hat den Senat beauftragt, eine Machbarkeitsstudie durchzuführen. (mt)

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