10:15 BAUBRANCHE

Ein Museum für zerbrochene Beziehungen

Teaserbild-Quelle: zvg

Wenn eine Beziehung zerbricht, bleiben meistens emotionale Gegenstände liegen. Plüschtiere, Ketten, Kleider, sogar Möbel. Doch was tun damit? Wegwerfen ist zu schmerzvoll, es behalten – unmöglich! Ein kroatisches Ex-Paar fand dafür eine Lösung. Sie eröffneten ein Museum für alte Beziehungsgegenstände.

Zugegeben, das «Museum of Broken Relationships» in Zagreb, Kroatien, ist speziell. Aber keine schlechte Idee. Nachdem die Beziehung der kroatischen Künstler Olinka Vistina und Drazen Grubisic zerbrochen war, konnten sich beide nicht von den emotionalen Gegenständen trennen. Dieser Widerwille inspirierte sie dazu, ein Museum zu eröffnen.

Will jemand seinen Teil zur Ausstellung beitragen, verlangt das Paar eine kleine Erklärung zur Bedeutung des Gegenstandes. Die Erzählungen sind Anonym, bekannt sind nur das Herkunftsland des Spenders, die Dauer der Beziehung und der Titel der Sache.

Das Konzept könnte man durchaus als eine Art «Heilung» des Herzens sehen. Denn die Gegenstände werden vorerst nicht mehr gesehen und die Erinnerungen daher nicht wachgerüttelt. Zudem werden die Dinge nicht weggeworfen, nur gelagert. Die Möglichkeit, diese bei Bedarf wieder zu sehen, ist da. Diese Sicherheit gibt vielen Leuten ein besseres Gefühl, wie sich zeigt.

Spenden aus aller Welt

Nachdem das erste Museum in Zagreb eröffnet wurde, verbreitete sich die Idee rasend schnell. Olinka und Drazen erhielten Spenden aus aller Welt, immer mit einer kleinen Erklärung. Eine Frau spendete bunte Zehensocken. Dazu schrieb sie:

Socken – gestreift – mit Zehen. „Was soll ich dir mitbringen?“ „Bring mir etwas, dass dich an mich erinnert.“ Er brachte mir ein Paar Socken von London mit. Ich habe sie in der Nacht getragen, als er mich verliess.

Dabei waren aber auch sehr skurrile Sachen: eine Axt, eine Laserpistole und – die wohl schrägste Spende – eine Beinprothese. Da die Idee so gut ankam, wurde mittlerweile in Los Angeles ein zweites Museum eröffnet.

Die Museen sind heute sehr beliebt und haben viele Besucher, die sich die Geschichten zu den Gegenständen durchlesen. Vor allem aber hilft es den Leuten zu wissen, dass man mit seinem Herzschmerz nicht alleine ist. (pb)


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