Ein Leuchtturm für die gekenterte Costa Concordia
Ein in schimmernde Stäbe zerlegter Leuchtturm soll vor der Küste Gilglios an das vor über drei Jahren gekenterte Kreuzfahrtschiff Costa Concordia erinnern. Das ist die Vision zweier Architekten, die damit einen Ideenwettbewerb gewonnen haben.
Im Frühjahr 2012 rammte die Costa Concordia einen Felsen vor der toskanischen Insel Giglio und kenterte. Bei dem Unglück starben 32 Menschen. Die Bergung des Kreuzfahrtsschiffs war wegen seiner extremen Schräglage sehr komplex und zog sich knapp zweieinhalb Jahre hin.
Nun soll mit einem Leuchtturm der Opfer gedacht werden. Das schlägt die internationale Wettbewerbsplattform matterbetter.com vor, die dazu einenoffenen Ideenwettbewerb ausgeschrieben hatte. Es kamen vielfältige Projekte zusammen, die zwischen Kunst- und Architektur angesiedelt sind.
Das Siegerprojekt der belgisch-polnischen Architekten Adrien Mand und Andrzej Gwizdala besteht aus Stäben, die vom Ufer zum Unglücksort führen und sich, umso näher sie bei der Stelle stehen, an der die Costa Concordia auf Grund lief, verdichten. Zwischen den Stäben führt ein Steg hindurch. Damit ist das Monument gleichzeitig auch eine Aussichtplattform. Zudem ist die Anlage so konzipiert, dass sie nachts mit Hilfe von Solartechnologie sanft leuchtet. «Wir wollten aus dem eher introvertierten Leuchtturm einen öffentlichen Raum machen», erklären die Architekten ihre Idee. Sie lösten den Leuchtturm gewissermassen in viele Bestandteile auf, was wiederum der Jury gefiel und sie überzeugte: Das Projekt sei eine Landschaft aus Licht. (mai)