18:58 BAUBRANCHE

Ein Jahrhundert Bahnlinie Brig-Gletsch

Teaserbild-Quelle: David Gubler, wikimedia.org, CC

Vor 100 Jahren fuhr der erste Zug von Brig nach Gletsch. Das Jubiläum der Bahnlinie wird vom 15. bis 17. August unter anderem mit Dampfbahnfahrten gross gefeiert.

Dampfbahn zwischen Gletsch und Oberwald (David Gubler, wikimedia.org, CC)

Quelle: David Gubler, wikimedia.org, CC

Dampfbahn zwischen Gletsch und Oberwald

Für die Jubiläumsfeierlichkeiten wurde heute Dienstag eine Dampflokomotive auf der Strasse nach Ulrichen VS transportiert. Die 101-jährige HG 3/4 Nr. 3 war einst von der Brig-Furka-Disentis-Bahn (BFD) zur Eröffnung der Bahnlinie gekauft worden. Heute gehört sie der Museumsbahn Blonay-Chamby. Sie und drei weitere Lokomotiven, die einst auf der Linie Brig-Gletsch unterwegs waren, sind an den Jubiläumsfeierlichkeiten vom 15. bis 17. August im Einsatz, damit die Strecke im historischen Dampfzug der befahren werden kann.

Drei Jahre für 22 Brücken

Die Bauarbeiten an der Bahnlinie Brig-Gletsch starteten am 22. Juni 1911 und dauerten gerade mal drei Jahre. Die Strecke überwindet 1087 Höhenmeter und umfasst 46 Kilometer mit 22 Brücken und Lehnenviadukten, zwei Kehrtunnels und drei Zahnstangenabschnitten. Zur Eröffnung hatt die BFD zehn Lokomotiven gekauft.

Allerdings machte der erste der Weltkrieg der BFD einen Strich durch die Rechnung: Nach der Eröffnung der Bahnlinie wurden die Züge hauptsächlich vom Militär für Armeetransporte und Versorgungsfahrten genutzt. Während der Kriegsjahre litt auch die Kasse der BFD. Die BFD geriet in massive finanzielle Schwierigkeiten und deshalb ging 1923 bankrott. So wurden unter Beteiligung der Visp-Zermatt-Bahn und der Rhätischen Bahn 1925 die fast fertig gestellten Abschnitte am Furka- und Oberalppass vollendet. Die Eröffnung dieser Strecke verschaffte der Linie neuen Schwung. Und schliesslich läutete 1942 die Elektrifizierung der Strecke das Ende der Dampflokomotiven ein.

Neues Leben für die Bergstrecke

Als 1982 der Basistunnel zwischen Oberwald VS und Realp UR fertig gebaut worden war und in Betrieb ging, wurde die Bergstrecke still gelegt. Sie hätte eigentlich rückgebaut werden müssen. Doch dies konnten die Eisenbahnfreunde verhindern, indem sie 1985 die Dampfbahn Furka-Bergstrecke AG (DFB) als Trägergesellschaft gründeten. In der Folge gelang es mit Hilfe von Spenden und Freiwilligenarbeit, die Bahnstrecke Stück für Stück wieder in Betrieb zu nehmen. Zudem konnte die DFB bisher drei originale HG 3/4 Dampflokomotiven der BFD wieder in Dienst stellen. Zwei davon waren 1947 nach Vietnam verkauft worden: Sie wurden 1990 wieder in die Schweiz gebracht und restauriert.

Ende Juni fand bereits ein Festakt mit Politikern und geladenen Gästen zum 100-Jahr-Jubiläum statt. Die Feierlichkeiten ab 13. August sind hingegen für die breite Öffentlichkeit vorgesehen. (mai/sda)

Mehr über die Feierlichkeiten erfahren Sie hier: www.matterhorngotthardbahn.ch

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