13:53 BAUBRANCHE

„Ein hohes Haus, aber kein Hochhaus“

48 Meter und 15 Geschosse sind zu viel für das Wädenswiler Ortsbild: Die kantonale Baudirektion hat das geplante Hochhausprojekt beim Bahnhof gestoppt.

Die Baudirektion habe die Kantonale Natur- und Heimatschutzkommission (NHK) als neutrale Instanz gebeten, eine Expertise zum Gestaltungsplan zu erstellen. Diese habe gezeigt, dass sich ein Hochhaus in dieser Grösse nicht mit dem Ortsbild vertrage, erklärt Kantonsplaner Wilhelm Natrup in der aktuellen Ausgabe „Zürichseezeitung“. Kritisch beurteilt worden sei die Höhe vor allem in Kombination mit der reformierten Kirche. Dass die Hochhauspläne in Wädenswil nicht weiterverfolgt werden, müsse aber nicht heissen, dass auf dem Gerbeplatz nichts in der Art gebaut werden könne. „Es darf ein hohes Haus geben aber kein Hochhaus“, so Natrup gegenüber der „Zürichseezeitung“ weiter. Wie hoch schliesslich gebaut werden darf, will der Kanton nun zusammen mit der Stadt Wädenswil herausfinden.

„Eine gute Voraussetzung für eine gute Lösung“

Im Herbst vor zwei Jahren hatte die Stadt der Bevölkerung erstmals das Hochhausprojekt in einer Ausstellung präsentiert und stiess auf teils harsche Kritik. Trotzdem stand der Stadtrat hinter dem geplanten Turm. Er sei erstaunt, dass der Kanton das Projekt zum Rückzug empfohlen habe, erklärte Bauvorstand Christian Huber gegenüber dem „Tages-Anzeiger“. Der Kanton habe zu Beginn die Ausgangslage positiv beurteilt. Dennoch ist er nicht enttäuscht. Denn der Kanton Zürich wolle das Zentrum weiter entwickeln und beteilige sich neu an der Planung. Dadurch sei der Kanton in der Pflicht. Darin sieht Huber „eine gute Voraussetzung für eine gute Lösung“.

Klarheit bis Ende Jahr

Dass er das Projekt zur Chefsache erklärt habe, sei Zufall, erklärt Wilhelm Natrup im „Tages-Anzeiger“. Es habe sich aufgrund des Projektes ergeben. Er habe die Zusammenarbeit angeboten, weil ein generelles Interesse an der dieser Fragestellung bestehe. Bis Ende Jahr soll nun Klarheit über das über die weitere bauliche Entwicklung des Wädenswiler Zentrums herrschen. Wie die Stadt Wädenswil in ihrer Medienmitteilung erklärt, strebt man dabei zwei Ziele an: Stadt und Kanton wollen die weitere Planung des Gebäudes am Gerbeplatz vorantreiben. Daneben will man aufzeigen, welche Möglichkeiten der Bebauung und der Verdichtung bei den umliegenden Grundstücken in diesem Gebiet bestehen. (mai)

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