Ein Drittel weniger Denkmalschutz im Kanton Bern
Zurzeit sind 39‘000 Bauten im Kanton Bern als schützens- oder erhaltenswert eingestuft. Das soll sich ändern. Ab 2020 sollen davon noch höchstens zwei Drittel einen solchen Status haben.
Um dies zu erreichen müssen somit insgesamt 11’00 der Objekte gestrichen werden. Diese Reduktion hatte der Grosse Rat bereits in der ersten Lesung der Baugesetzrevision im Januar letzten Jahres festgelegt. Dass der Gebäudebestand entschlackt werden muss, ist für Regierungsrat Peter Pulver klar, wie er vor den Medien erklärte. Eine Zeit lang habe man zu viele Objekte ins Bauinventar aufgenommen. „Der Gesamtblick hat gefehlt.“ Dies gilt laut Pulver vor allem für die als erhaltenswert eingestuften Bauten, welche über einen geringeren Schutz verfügen. „Bei schützenswerten Gebäuden hat man sich die Aufnahme gut überlegt.“
Und so will sich denn die Denkmalpflege bei der Verringerung nur auf die als „erhaltenswert“ aufgeführten Bauten beschränken. Diesen Status haben 25‘000 der 39‘000 Bauten des Inventars. Es kommt noch erschwerend hinzu, dass zahlreiche geschützte Gebäude in „Baugruppen“ zusammengefasst sind, weswegen es bei solchen keinen Sinn macht, lediglich einem „Bestandteil“ den Schutz abzuerkennen.
Weil der Zeitplan relativ ambitioniert ist – in vier Jahren muss die Reduktion über die Bühne gegangen sein – muss die Denkmalpflege aufstocken. Und zwar um vier temporäre Stellen. Vorgesehen ist, in jeder Woche einen Workshop durchzuführen und dann jeweils 150 Objekte unter die Lupe zu nehmen und abzuklären, ob sie ihren Status zu Recht haben. (mai /sda)