Die Umfahrung Bütschwil überbrückt die Thur
Seit 2014 läuft im St. Galler Toggenburg ein Tiefbau-Grossprojekt. Für gut 200 Millionen Franken erhält die Gemeinde Bütschwil bis 2020 die langersehnte Umfahrungsstrasse. Der Rohbau der Thurbrücke ist bereits bis Ende Jahr fertiggestellt.
Quelle: zvg
Umfahrung Bütschwil: Bis Ende Jahr ist der anspruchsvolle Rohbau der Thurbrücke fertig.
Aktuell leiden die Einwohner der 3000-Seelengemeinde Bütschwil SG tagtäglich darunter, dass sich der ganze Verkehr durch ihren Ortskern zwängt. Eine 3,8 Kilometer lange Umfahrung wird den bestehenden Flaschenhals zwischen den beiden bereits bestehenden Ortsumfahrungen Wattwil und Bazenheid bis im Jahr 2020 beseitigen.
Über den Fluss und unter Boden
Ein Schlüsselprojekt der Bütschwiler Umfahrung ist die Thurbrücke bei Neu-Dietfurt, die in einer in einer Kurve verläuft und ohne Pfeiler auskommen muss. Entsprechend anspruchsvoll sind auch die laufenden Schalungsarbeiten für den Brückenschlag über die Thur, wie Ruedi Vögeli, Leiter Kunstbauten im St. Galler Tiefbauamt dem „Tagblatt“ bestätigt. Wenn der Winter nicht zu früh hereinbreche, sollte die Brücke, an der rund ein Dutzend Personen arbeiten, Ende Jahr im Rohbau fertig sein. Beeindruckend ist aber auch die Baustelle beim Bahnhof Bütschwil: Die Baugrube des Tagbautunnels ist hier mit runden Stahlelementen ausgesteift. Mit Hilfe eines fahrbaren Gerüsts wird der Tunnel Element um Element geschalt und betoniert. Für zehn Meter brauchen die beteiligten Bauarbeiter rund zwei Wochen.
Durch den Fels
Vor Kurzem gestartet sind die Arbeiten am Tunnel in der Michelau. Spezialisten aus dem Kanton Graubünden erstellen diesen Tunnel bergmännisch – notabene als einzigen der Umfahrung. Wo die Schicht des Nagelfluhfelsen zu dünn ist, bohren die Mineure leicht ansteigende Rohre in die Tunneldecke, bevor sie weitere zehn Meter Gewölbe betonieren. So arbeiten sich die Tunnelbauer bis zur Thur vor, wobei sie für zehn Meter drei Wochen brauchen. Für Ende März 2017 ist der Durchbruch der Kalotte geplant. (gd)