17:06 BAUBRANCHE

Die eisige Schwester der Sagrada Familia

Teaserbild-Quelle: PD

Während in Barcelona die Sommersonne auf die Sagrada Familia brennt, planen Studenten der technischen Universität Eindhoven an einer vierzig Meter hohen Kopie aus Eis. Zu stehen kommen soll die kleine Schwester des berühmten Gotteshauses im finnischen Juuka.

Finnische Sagrada Familia: Soll soll das eisige Bauwerk aussehen. (PD)

Quelle: PD

Finnische Sagrada Familia: Soll soll das eisige Bauwerk aussehen.

Die Studenten setzen jedoch nicht auf reines Eis, sondern auf Pykrete: Ein Verbundwerkstoff, der aus rund zehn Prozent Holzfasern und 90 Wasser besteht. Wegen seiner geringen thermischen Leitfähigkeit verfügt Pykrete über eine verhältnismässig niedrige Schmelzrate. Zudem machen die Holzfasern Pykrete drei Mal so stabil wie gewöhnliches Eis.

Neu ist das eisige Bauen zumindest für Projektleiter Arno Pronk nicht: Letztes Jahr realisierte er zusammen mit seinen Studenten ebenfalls in Finnland eine Eiskuppel mit einem Durchmesser von 30 Metern. „Wir könnten dieses Jahr auch einfach eine noch grössere Kuppel errichten“, sagt Pronk. „Die Sagrada Familia ist baulich die viel grössere Herausforderung.“ Auch der Zeitplan dürfte laut Pronk enger werden, weil die Architektur sehr komplex ist: Die Kopie von Gaudis legendärer Kathedrale soll in gerade mal drei Wochen fertig sein. Auf die üppigen Ornamente verzichten Pronk und sein Team. Sie konzentrieren sich auf die Form von Barcelonas Wahrzeichen.

Schneekanone auf der Baustelle

Die Arbeiten starten Ende Dezember, am 17. Januar soll die finnische Sagrada Familie ihre Tore öffnen. Bevor das Eis zum Einsatz kommt, werden aufgeblasene Formen als Gerüst aufgestellt. Auf diese wird eine Lage Schnee gesprüht. Danach folgt ein Mix aus Wasser und Holzfasern. Sind die Schichten gefroren, werden die Formen oder wird vielmehr die „Stützkonstruktion“ entfernt. Eine Herausforderung dürfte sein, dass bis zu 40 Meter hinauf gesprüht werden muss. Und damit nicht dieselbe Panne wie letztes Jahr passiert, als die Arbeiten wegen fehlenden Frostes eineinhalb Wochen pausieren mussten, wird heuer auch eine Schneekanone auf der Baustelle sein. (mai)

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