Die durchsichtige Solarzelle ist da
Physiker der Universität Leipzig haben die erste Solarzelle der Welt entwickelt, die transparent ist. Sie besteht aus den Oxiden der günstigen und einfach verfügbaren Metalle Zink und Nickel und erzielte im Labor einen Wirkungsgrad von drei Prozent.
Drei Jahre Forschung haben die Experimentalphysiker Marius Grundmann und Robert Karsthof bisher in die Entwicklung der weltweit ersten transparenten Solarzelle investiert. Die Herausforderung habe darin bestanden, so Grundmann in einer Mitteilung der Universität Leipzig, eine transparente Diode zu entwickeln, die nicht nur als Photodetektor arbeitet, sondern tatsächlich Sonnenlicht in elektrische Energie umwandelt – und das aus preiswerten Materialien. Oxide von Nickel und Zink stellten die Lösung dar. Die Solarzelle, so die Forscher, sei auch für die grossflächige Anwendung – zum Beispiel auf Glasflächen – geeignet. Künftig könnten also ganze Fassaden zum Kraftwerk werden. Allerdings ist der Wirkungsgrad mit drei Prozent noch nicht zufriedenstellend. Es werden fünf Prozent angepeilt.
Marius Grundmann möchte die Solarzellen nun zunächst bei seinen Experimenten nutzen, um einen transparenten Schaltkreis autark mit Strom zu versorgen. Jetzt sei es noch schwer zu sagen, wann transparente Solarzellen industriell gefertigt würden. Das dauere noch Jahre. „Aber die Chancen dafür sind gut“, so Grundmann. (mt)