Deutschkurse zwischen Bagger und Kran
Vor rund drei Jahren lancierten der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) und die Unia mit dem Pilotprojekt „Deutsch auf der Baustelle“ Deutschstunden für fremdsprachige Bauarbeiter, um die Integration und das Zurechtfinden im Alltag zu fördern.
Der SBV zieht eine positive Zwischenbilanz. 2014 hätten mehr als 400 Mitarbeiter an rund 40 Kursen teilgenommen, teilt der SBV mit. Beim Verband rechnet man für dieses Jahr mit einer ähnlich hohen Teilnehmerzahl. Um die fremdsprachigen Arbeitskräfte anzuspornen, wird ihnen nach erfolgreichem Abschluss des Kurses eine Lohnentschädigung ausbezahlt. Das Geld stammt aus dem Parifonds Bau der Sozialpartner des Bauhauptgewerbes.
Bei den Kursen handelt es sich um auf Bauleute zugeschnittene Sprachkurse, bestehend aus 52 Lektionen. Durchgeführt wurden sie bisher in den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Graubünden, Luzern, Obwalden, Schwyz, Thurgau, Zürich und Zug. Demnächst sollen auch fremdsprachige Bauarbeiter in der Westschweiz französisch lernen können. Wie der SBV mitteilt, sollen die Unterrichtsmaterialien nun übersetzt werden. Zudem werde abgeklärt, ob auch in der italienischsprachigen Schweiz Bedarf bestehe.
„Deutsch auf der Baustelle“ wird vom Bundesamt für Migration mit getragen. Das Projekt steht allen Firmen offen, die dem Landesmantelvertrag für das schweizerische Bauhauptgewerbe, dem Baukadervertrag oder Gleisbauvertrag unterstellt sind. (mai)