Deutsches Kartellamt sagt Ja zu Implenia-Zukauf
Das deutsche Kartellamt legt der Implenia bei der Übernahme des Tiefbau-Geschäfts des Bilfinger-Konzerns keine Steine in den Weg. Die Transaktion sei ohne Auflagen freigegeben worden, teilten die Wettbewerbshüter am Dienstag auf ihrer Internet-Seite mit.
Bilfinger hatte den Verkauf der Sparte im Dezember angekündigt. Mit diesem Schritt schneidet das Unternehmen seine Wurzeln ab und treibt den Umbau zu einem Dienstleistungskonzern voran. Derweil schafft die Implenia schafft mit der Bilfinger-Sparte den Sprung nach Deutschland. Mit den 1900 Mitarbeitern von Bilfinger und der von ihnen erwirtschafteten Bauleistung von 650 Millionen Euro wächst die Schweizer Marktführerin um ein Viertel. Die Implenia bezeichnet die Übernahme als wichtigste der Firmengeschichte: Sie macht den Konzern unabhängiger von der Schweizer Baukonjunktur dank des Zugangs zu einem dreimal so grossen Markt.
Mit dem Zukauf deckt die Implenia die Märkte Schweiz, Österreich, Deutschland, Norwegen und Schweden ab. Das ist für das für die Schweizer Bauriesin gleich doppelt interessant: Einerseits steigt in diesen Ländern die Nachfrage nach Tunnels, Brücken und Kraftwerken, anndererseits haben all diese Staaten eine tiefe Verschuldungsquote, was sie zu gefragten Auftraggebern macht. Bis spätestens Ende März soll die Übernahme abgeschlossen sein.
Die Schweizer kaufen Bilfinger Construction für netto 60 Millionen Euro. In Anbetracht des Jahresumsatzes des Unternehmens von rund 780 Millionen Franken scheint dies ein tiefer Preis zu sein. Allerdings übernimmt die Implenia gemäss früheren Angaben jedoch mit Bilfinger auch Projekte und die damit verbundenen Risiken. (mai/sda)