Der Garten Eden liegt in Holland
Einst diente das Paleis Soestdijk in Baarn der niederländischen Königsfamilie als Sommerresidenz. Nun wollen die Behörden die grosszügige Anlage zu einem Grün- sowie Erholungsraum für alle umfunktionieren und haben dazu einen Wettbewerb ausgeschrieben.
Einer der Vorschläge, der es in die letzte Runde schaffte, ist jener der Mecanoo Architecten. Das Delfter Büro will den Park zu „einem experimentellen Garten für eine nachhaltige Gesellschaft“ umwandeln. Oder vielmehr zu einem Paradies. Das legt zumindest der Name des Beitrags nahe: „Eden Soestdijk“. Für ihr Projekt haben die Architekten unter anderem mit der Eden Soestijk-Stiftung und dem Ingenieurberatungsunternehmen Royal Haskoning DHV zusammengearbeitet. Laut der eigens zum Projekt erstellten Website rechnen die am Projekt Beteiligten mit mehr als einer halben Million Besucher jährlich, sollte es denn umgesetzt werden.
Spektakulär ist es den Visualisierungen zufolge allemal: Ein gigantisches, organisch geformtes Gewächshaus bettet sich in eine waldige Umgebung ein. Wer das an eine Science-Fiction-Filmkulisse gemahnende Gebilde betritt, soll mit auf „interaktive Reise durch spektakuläre Landschaften“ genommen werden, während ihm das Thema Nachhaltigkeit nahegebracht wird. So ist ein Bereich als Regenwald konzipiert und ein anderer erinnert an die Arktis. Ausserdem sollen Besucher den Untergrund – samt Pilzen und Bakterien – erkunden können. Und mit einer „einzigartigen Marslandschaft“ wollen die Architekten auf die Fragilität der Erde aus „einer kosmischen Perspektive“ aufmerksam machen. Das Schloss selbst soll einerseits die Geschichte des Ortes thematisieren, andererseits aber auch von Wissenschaft und Wirtschaft als Treffpunkt in Sachen Nachhaltigkeit genutzt werden.
Neu ist die Idee von Mecanoo übrigens nicht. Die Inspiration für die in jeder Hinsicht grüne Vision in fand man in Cornwall: Dort gibt es mit dem „Eden Project“ bereits einen vergleichbaren Park. (mai)