Deponie Feldreben in Muttenz BL wird saniert
Für die Sanierung der mit Chemiemüll belasteten Alt-Deponie Feldreben in Muttenz ist beim Kanton Baselland ein Sanierungsprojekt eingereicht worden. Dieses sieht eine Grundwasserbehandlung und einen Teilaushub vor.

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Die Deponie Feldreben befindet sich mitten im Muttenzer Gewerbegebiet.
Die Alt-Deponie Feldreben in Muttenz soll für rund 165 Millionen Franken saniert werden. Träger der Sanierung im Muttenzer Gewerbegebiet sind die Kantone Baselland und Basel-Stadt, die Chemie- und Pharmafirmen BASF, Novartis und Syngenta sowie die Gemeinde Muttenz.
Vorgesehen sind ein Teilaushub und eine Grundwasserbehandlung. Vom 500'000 Kubikmeter umfassenden Deponievolumen sollen etwa 115 Kubikmeter ausgehoben werden. Entfernen wollen die Verantwortlichen so den grössten Teil der Chlorkohlenwasserstoffe.
Lange Sanierungsdauer
Mit der Grundwasserbehandlung sollen die Schadstoffe aus dem Fels unter der Deponie entfernt werden, die dort über mehr als 50 Jahre lang eingesickert sind. Im Umfeld des am stärksten belasteten Deponieteils soll die Behandlung zudem im Lockergestein erfolgen.
Der Aushub dürfte gemäss Projekt etwa sieben Jahre dauern. Schwierig vorauszusagen ist die Dauer der Grundwasserbehandlung: Diese könnte fünf oder 15 Jahre benötigen, bei der Kostenberechnung wurden 20 Jahre eingerechnet.
Die Kostenaufteilung muss noch verhandelt werden. Von den 165 Millionen Franken dürfte aber der Bund gut ein Drittel übernehmen. Der Rest entfällt auf die Industrie mit über 50 Millionen und den Kanton Baselland in der Grössenordnung von 30 Millionen; im einstelligen Millionenbereich bewegten sich die Anteile von Basel-Stadt und Muttenz.
Seit Jahren ein Politikum
Die Deponie Feldreben und die weiteren Muttenzer Alt-Deponien Rothausstrasse und Margelacker sind seit Jahren ein Politikum. Die in der Allianz Deponien Muttenz (ADM) bemängelt auch das vorgelegte Sanierungsprojekt. Denn statt den Chemiemüll in der Deponie vollständig auszugraben, solle zunächst nur das Grundwasser gereinigt werden.
Erst nach fünf Jahren solle ein kleiner Teil des Chemiemülls ausgehoben werden. Weiter kritisiert die ADM, dass sich Industrie und Kanton dabei nur an den chlorierten Kohlenwasserstoffen im Deponiemüll orientierten, die jedoch keine drei Prozent des Deponieinhalts ausmachten.
Nach Auffassung der Allianz übernehmen der Kanton beziehungsweise die Steuerzahler so aber ein Risiko von bis zu 500 Millionen Franken für den Fall, dass später „doch noch richtig aufgeräumt werden muss“. (ffi/sda)
Hintergrund
Die Deponie Feldreben war ursprünglich eine Kiesgrube und wurde von 1918 bis 1967 betrieben. Bis 1967 wurde die Grube mit Hauskehricht, Bauschutt und Gewerbeabfällen aufgefüllt. Von 1940 bis 1957 lagerten auch Basler Chemie- und Pharmafirmen darin Abfälle ab. Nach der Deponieschliessung wurde das rund 52'000 Quadratmeter grosse Gelände von Gewerbebetrieben überbaut.