Debrunner Koenig Gruppe übernimmt die Locher Bewehrungen AG
Die Debrunner Koenig Gruppe übernimmt als Teil der Klöckner & Co die Locher Bewehrungen AG per 1. Januar 2026. Inzwischen bekundet das US-Unternehmen Worthington Steel Interesse an der deutschen Muttergesellschaft.
Quelle: Wikimedia Commons – RebarSpacer – eigenes Werk
Das US-Unternehmen Worthington Steel prüft laut einer Pflichtmeldung derzeit im Rahmen der Due Dilligence die Bücher des deutschen Stahlhändlers Klöckner & Co.
Die in der Stahlbranche tätige Debrunner Koenig Gruppe baut in der Ostschweiz das Dienstleistungs- und Produktangebot für Baumeister und Ingenieure aus und übernimmt dazu die Locher Bewehrungen AG. Die übernommene Gesellschaft verfügt über langjährige Erfahrung in der Bewehrungstechnik. Betont werden in der Mitteilung zur Akquisition Gemeinsamkeiten wie die regionale Nähe und die kundenspezifische Lösungskompetenz. Beide Unternehmen haben ihren Sitz in St. Gallen. Vollzogen wird die Übernahme der Locher Bewehrungen AG per 1. Januar 2026. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.
Vier Geschäftseinheiten
Für die Marktbearbeitung sind die Aktivitäten der Debrunner Koenig Gruppe in vier Geschäftsbereiche aufgeteilt. Die Geschäftseinheit «Bewehrungen» liefert Bewehrungsstähle, -technik und -zubehör. «Stahl & Metalle» und «Metall Service» bedienen den Markt mit Rohmaterial und Halbfabrikaten. Der Bereich «Technische Produkte» deckt den Bedarf der Bau-, Industrie- und Handwerkskundschaft ab. Die Debrunner Koenig Gruppe beschäftigt rund 1350 Mitarbeitende und ist schweiz an zirka 40 Standorten vertreten.
Übernahmen, Umwandlung und Fusionen seit 1755
Die Wurzeln der Gruppe reichen bis ins Jahr 1755 zurück, als in St. Gallen die «Hochreutiner’sche Eisenhandlung» gegründet wurde. Weil sich 1862 keine direkte Nachfolge aus dem familiären Umfeld ergab, übernahm Theodor Scherrer die Führung. Auf ihn folgte 1885 laut dem Wikipedia-Eintrag Jean Debrunner, der die Expansion vorantrieb, und das Unternehmen 1911 in Debrunner & Cie umbenannte. Auf das Jahr 1930 datiert die Umwandlung der Kommanditgesellschaft in eine Aktiengesellschaft.
Bis zur Fusion der Debrunner- mit der Koenig-Gruppe sollte es noch bis 1988 dauern, wobei die Debrunner AG als operative Konzerntochter weitergeführt wurde. Diese wiederum erwarb 1996 die Acifer-Gruppe, die in der Folge als Debrunner Acifer AG firmierte, und danach weitere regional tätige Unternehmen kaufte. Ende 2005 übernahm das Unternehmen von der Alu Menziken Holding die Geschäftseinheit Metall Service. Seit 1997 gehört die Debrunner Koenig Gruppe zur deutschen Klöckner & Co.
US-Unternehmen Worthington Steel prüft offenbar Übernahme
Die Klöckner & Co ihrerseits bestätigte am Samstagabend Börsengerüchte, wonach das US-Unternehmen Worthington Steel aktuell im Rahmen der Due Dilligence die Bücher des deutschen Stahlhändlers prüfe. Es sei derzeit offen, ob oder unter welchen Bedingungen ein Übernahmeangebot abgegeben werde, hiess es in der Pflichtmitteilung des Unternehmens weiter. Die Aktie verzeichnete einen starken Kursanstieg, was die Marktkapitalisierung heute auf rund 730 Millionen Euro erhöhte. Die Marktkapitalisierung von Worthington Steel lag laut der Nachrichtenagentur awp zuletzt bei fast 1,6 Milliarden Euro.
Klöckner & Co wurde 1906 in Duisburg gegründet und beschäftigte zuletzt knapp 6600 Mitarbeiter. 2024 hatte das Unternehmen einen Umsatz von 6,6 Milliarden Euro ausgewiesen. 2025 wird mit einem leichten Plus bei Absatz und Umsatz gerechnet sowie einem deutlich höheren operativen Gewinn. (mgt/awp/sts)
