Das wohl grösste Windrad der Welt
50 Megawatt Leistung und bis zu 200 Meter lange Rotoren: US-Forscher planen in Sachen Windenergie einen Quantensprung. Um solch gewaltigen Kräften standhalten zu können, sollen sich die Riesen-Rotoren wie Blätter in die Windrichtung neigen.
Quelle: TrevorJohnston.com/Popular Science
Wenn der Wind zu stark wird, sollen sich die Rotoren in Windrichtung abklappen können.
Das höchste der Gefühle bei der Leistung von Windrädern liegt so ungefähr bei acht Megawatt (MW). US-Forscher wollen dies mehr als verzehnfachen. In den Sandia National Laboratories, einem Forschungszentrum des Rüstungskonzerns Lockheed Martin, arbeitet man derzeit nämlich an einem Windgenerator, der satte 50 MW Leistung abwerfen soll, wie die Plattform ingenieur.de berichtet.
Um das hinzukriegen, müssen die Anlagen riesige Ausmasse haben: 450 Meter Höhe und eine Rotorblatt-Länge von bis zu 200 Metern. Stationiert werden sollen diese Mega-Generatoren auf dem Meer.
Das Problem dabei: Rotorblätter solcher Grösse bieten dem Wind eine gewaltige Angriffsfläche. Deshalb haben die Forscher ein spezielles Konzept entwickelt. Die Rotoren sollen sich wie Blätter in die Windrichtung neigen. Hierfür will man nahe der Nabe Gelenke einbauen, damit ein Abklappen möglich wird. Ist der Sturm vorbei, sollen sich die Rotoren mithilfe von Druckluft wieder in Normalstellung bringen, sodass sie sich wieder drehen und den Generator antreiben können.
Luftfahrtingenieur Todd Griffith ist bei Sandia für die Entwicklung der Riesen-Rotoren zuständig. Er ist überzeugt: „Die USA haben ein hohes Offshore-Windenergie-Potenzial.“ Doch solche Installationen seien kostenaufwändig. „Deshalb brauche wir grössere Turbinen, um diese Energie kostengünstig nutzen zu können.“
Ihre Entwicklung nennen die Sandia-Forscher Segmented Ultralight Morphing Rotor (SUMR), also Segmentierter ultraleichter wandelbarer Rotor. Laut ingenieur.de unterstützen sechs US-Hochschulen das Projekt. Als Berater fungieren Experten der Windenergieanlagenbauer Siemens, General Electrics und Vestas. (mt/pd)