Damit Masten von Betonpumpen nicht schwanken
Was braucht es, damit Masten von Betonpumpen nicht gefährlich stark schwanken? Diese Frage stellten sich die Wissenschaftler der TU Wien und entwickelten in Zusammenarbeit mit Industriepartnern ein entsprechendes System.

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Betonpumpe im Einsatz. Mit den System können gefährliche Schwankungen verhindert werden.
Beton wird auf Baustellen häufig über Dutzende von Metern gepumpt. In manchen Situationen können die Masten solcher Förderleitungen so stark zu schwanken anfangen, dass die Pumpleistung reduziert werden muss. „Es kann dann rasch zu Schwingungen mit einer Auslenkung von ein bis zwei Metern am Endschlauch kommen“, erklärt Johannes Henikl von der TU Wien. Normalerweise versuche man in einem solchen Fall, die Pumpleistung zu senken und den Mast wieder zu stabilisieren.
Nachhaltiger ist in einer solchen Situation allerdings ein automatisches Regelungssystem, mit welchem solche Probleme gar nicht erst aufkommen können. Ein solches hat nun die TU in Kooperation mit verschiedenen Firmenpartnern entwickelt. Dazu erstellten Henikl und seine Kollegen am Computer ein Modell und analysierten die auftretenden Schwingungen. Schliesslich gingen sie der Frage nach, wie die Gelenke eines Betonfördermastes am besten angesteuert werden, damit die Schwingungen gedämpft werden. So kreierten sie ein Regelungskonzept zu, das auf relativ einfache Weise realisiert werden kann. Dazu brauchte es ein neues Hydrauliksystem zur Ansteuerung der hydraulischen Aktuatoren. Zudem mussten verschiedene Sensoren an Armen und Gelenken des Auslegers eingebautwerden.
Nach mehreren Jahren Arbeit hat sich laut Medienmitteilung der TU Wien das Schwingungsdämpfungssystem nun in verschiedenen Praxistests bewährt. Schwingungsbewegungen des Mastes können mit dem System grösstenteils eliminiert werden. Gleichzeitig lässt sich damit auch der Endschlauch sicherer und präziser führen, sodass auch in schwierigen Situationen eine hohe Pumpleistung möglich bleibt. Der Betrieb einer Autobetonpumpe werde dadurch noch einfacher und sicherer, schreibt die TU Wien.
Dank der genauen Modellierung und der mathematischen Analyse des Systems habe man ein regelungstechnisches Konzept entwickeln können, das nicht nur in einer bestimmten Betriebssituation gute Ergebnisse liefere, sondern in jeder beliebigen Stellung des Auslegers gut funktioniere, sagt Henikl. „Zudem ist es verhältnismässig einfach auf weitere Maschinentypen übertragbar.“ (mai/Material TU Wien)