Churer Val Parghera: Wenn der Berg kommt
Rund um das Rückhaltebecken der Val-Parghera-Rüfe wird derzeit kräftig gerodet. Denn im März beginnt zwischen Chur und Domat/Ems der umfassende Ausbau der Schutzbauten.

Quelle: Luftbild: Amt für Wald und Naturgefahren GR
Die bestehenden Schutzbauten unterhalb der Val Parghera werden bis 2019 massiv ausgebaut.
Es gleicht auf Luftaufnahmen einem Mondkrater: das Rückhaltebecken unterhalb des Churer Val Parghera. Seit dem gewaltigen Murgang im Frühling 2013 sind hier insgesamt 600'000 Kubikmeter Schlamm, Holz und Geröll aufgefangen worden. Zusätzliche 300'000 Kubikmeter Material drohen nach Einschätzung von Experten bei weiteren Rutschungen zu folgen.
Um im Talboden dafür gerüstet zu sein, wird nun bis 2019 das «definitive Schutzbauwerk Val Parghera» realisiert. Der Rückhaltedamm wird massiv erhöht: von heute 5 auf neu über 10 Meter. Zudem entsteht eine 13 Meter breite Auslaufsperre. Der neue Geschiebesammler, für dessen Bau man die Kantonsstrasse um rund 40 Meter talwärts verlegen muss, wird rund acht Mal mehr Material auffangen können als der bisherige. Auch nach Fertigstellung der neuen Schutzbauten ist die Gefahr allerdings nicht gänzlich gebannt. Die Nachbargebiete des Val Parghera sind gemäss Geologen ebenfalls lokal instabil: Im Laufe der Zeit könnten sich auch dort Hänge in Bewegung setzen.
Der Baukostenverteilschlüssel
16,9 Millionen Franken sind für die verschiedenen Massnahmen auf dem Kegelhals und am unteren Kegelrand der Val Parghera veranschlagt. Gut die Hälfte davon wird aus Forstbeiträgen von Bund und Kanton Graubünden finanziert. 30 Prozent der Kosten trägt das Bundesamt für Strassen Astra, die restlichen knapp 20 Prozent teilen sich der Kanton Graubünden, die Rhätische Bahn, die Gemeinde Domat/Ems und die Stadt Chur. (gd)