Calatrava baut keine Brücke in Cham
Die Gemeinde Cham verfolgt das Calatrava-Projekt für eine neue Lorzebrücke an der Schmiedstrasse nicht weiter. Stattdessen werde in den kommenden Wochen eine Ausschreibung für eine "funktionale und kostenoptimierte Brücke" erfolgen, schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung.
"Der Verzicht auf die sehr schön gestaltete Brücke des Ingenieurbüros Calatrava Valls SA fiel uns nicht leicht", wird Gemeinderat Markus Baumann in der Mitteilung zitiert. In der gegenwärtigen finanzpolitischen Situation müssten funktional einfache Lösungen angestrebt werden.
Der Gemeinderat reagiere einerseits auf den zunehmenden Spardruck. Er trage aber auch "sich sorgenden Stimmen aus der Bevölkerung" Rechnung. Einigen Chamern bereite die Dimension des Calatrava-Projekts Sorgen.
Für den Bau der Lorzenbrücke Schmiedstrasse hatte die Gemeindeversammlung im Sommer 2013 knapp eine halbe Million Franken bewilligt. Die Kostenschätzung basierte auf einer Brücke mit einer Spannweite von 14 Metern. Das mit der Projektentwicklung beauftragte Ingenieurbüro Calatrava Valls plante eine Bogenbrücke mit einer Spannweite von 24 Metern. Das Projekt habe hinsichtlich Architektur und städtebaulicher Einbettung überzeugt, schreibt der Gemeinderat. Die Baukosten wären aber wegen der längeren Spannweite 250'000 Franken höher ausgefallen (siehe PDF des Baublatt-Artikels). Nach Meinung des Gemeinderats ist "eine einfachere Version zum jetzigen Zeitpunkt die richtige Lösung". Laut Baumann lassen sich allenfalls sogar Kosten gegenüber dem gesprochenen Kredit sparen. (sda)