Budapest: Vigadó wiedereröffnet
Der Budapester Vigadó hat eine bewegte Geschichte. Einst von einem Schweizer zerbombt, ist er seit Freitagabend erneut ein fester Pol im Kulturleben der ungarischen Hauptstadt.
Eine von Mihály Pollack entworfene klassizistische Redoute wurde erstmals 1833 an gleicher Stelle als Tanzsaal eröffnet. Dieses Gebäude im Stadtteil Pest war in seiner Geschichte vielerlei: Konzerthalle, Ausstellungsraum, Abgeordnetenhaus. Letztere Funktion führte Mitte des 19. Jahrhunderts zu seiner Zerstörung durch den Schweizer K.u.K-General Heinrich Hentzi. Der neue “Vigadó” von 1864, der nach schweren Beschädigungen im 2. Weltkrieg erst 1980 wieder aufgebaut war und 2004 endgültig geschlossen wurde, erstrahlt seit Freitag wieder in vollem Glanz. Der Vigadó ist zurück im ungarischen Kulturleben.
Franz Liszt, Johann Strauss, Béla Bartok und Claude Debussy haben hier einst Konzerte gegeben. Die Ungarische Kunstakademie (MMA) wurde 2013 per Dekret neue Besitzerin. Der Staat gab 2,23 Milliarden Forint aus, um die Eingangshalle und die Kammerräume zu erneuern sowie zwei Stockwerke sowie eine große Aussichtsterrasse zu ergänzen. Der renovierte Vigadó soll dem Vernehmen nach die Hauptstadt wieder zu einer Attraktion im internationalen Kulturtourismus machen.(tw)