Buchtipp: Die Welt ist Beomsik Wons Baukasten
Ursprünglich diente London Beomsik Won als Baukasten, mittlerweile ist es beinahe die ganze Welt: Der südkoreanische Künstler türmt für seine surreal anmutenden Fotocollagen unterschiedlichste Bauten oder lediglich Bestandteile davon aufeinander.
Die Bandbreite reicht von der Pagode über verspielte Balustraden oder die Säulen eines antiken Tempels bis hin zu typisch englischen Reihenhäusern aus Backstein. Die Konstruktionen sind abenteuerlich: So krönt Won ein Karussell mit Hochhausspitzen oder er arrangiert verschiedene Bahnhöfe zu einem pyramidenartigen Gebilde. Die Bilder laden dazu ein, sie eingehend zu betrachten. Denn bei genauerem Hinsehen verbirgt sich in den skurrilen Objekten Bekanntes, etwa Norman Fosters „Gurke“ in London oder New Yorks Guggenheim-Museum.
In seinem Band „Archisculpture“ versammelt Won rund 40 Bilder seiner sogenannten „Archisculptures“. Wer nach dem Buch noch mehr sehen will, begibt sich auf der Website des Künstlers (www.wonbeomsik.com) auf eine kleine Entdeckungsreise. Unter dem Titel „Dimension Finder“ finden sich weitere Architekturspielereien – leicht irritierende verfremdete Bauten, die eine zusätzliche Dimension zu besitzen scheinen. (mai)
Beomsik Won, Archisculpture
Hatje-Cantz-Verlag, 2015, 80 Seiten, 41 Abbildungen, englisch, ISBN 978-3-7757-4030-2, 39 Franken 90

Quelle: zvg Hatje-Cantz-Verlag
Archisculpture 017, 2013, Beomsik Won