Buchtipp: Der Lehmbau und seine Menschen
Mit Lehm zu arbeiten und zu bauen hat etwas Archaisches, aber auch Warmes, Wohliges. Wer also sind diese Leute, die mit diesem Material arbeiten? Sabrina Equilino und Edi Gassmann geben mit ihrem Buch „Vielseitigkeit Lehm“ einen Einblick in die Schweizer Lehmbauszene.
Bauten aus Lehm mehren sich. Sie werden grösser und sogar von internationalen Grössen wie Herzog & de Meuron gebaut. Das renommierte Basler Architekturbüro entwarf in Zusammenarbeit mit der Firma Lehm Ton Erde Baukunst GmbH das Ricola-Kräuterzentrum in Laufen, das letztes Jahr eröffnet wurde. Auch Forscher beschäftigen sich mit dem alten Baustoff. Seit einigen Monaten steht auf dem Campus der ETH Hönggerberg in Zürich nämlich ein Kuppelbau aus Stampflehm, anhand dessen die Beständigkeit des Materials untersucht werden soll.
Als Abschlussarbeit in Baubiologie haben Sabrina Equilino und Edi Gassmann nun ein Buch geschrieben, das sich mit dem Baustoff, aber vor allem den Menschen dahinter befasst: zwei Dutzend Handwerker, Planerinnen, Bauherrschaften und Lieferanten. In Interviews berichten sie von ihren Erfahrungen, geben dem Leser Tipps und schauen in die Zukunft. Man erfährt viel, besonders von den Menschen selbst. Die Autoren schreiben erst in ihrem Fazit von Reaktionen der SIA, der offenbar nicht geneigt ist, seine 20-jährigen Lehmbaunormen zu aktualisieren oder von Minergie-eco, die auf Fragen nicht antworteten. (mt/pd)