Buchtipp: Auf den Spuren der Menschen
Fotokünstler Tobias Madörin ist fasziniert von den Spuren, welche die Zivilisation in der Landschaft hinterlässt. In seinem aktuellen Bildband "Topos" hat er sie mit faszinierenden und manchaml fast surreal anmutenden Bildern in Szene gesetzt.
Beinahe endlos dehnt sich die schmutzig weisse Fläche aus. Die Salzhaufen errinern an Pyramiden und kontrastieren mit den leuchtenden Farben der Bagger und dem beinahe grellen Himmel. Die Salinas Grandes im Nordwesten Argentiniens ist eine Salzwüste mit stark schwankender Wasserfläche, die rund 6000 Quadratkilometer umfasst.
Was den Schweizer Fotokünstler Tobias Madörin an der Landschaft interessiert, sind die Spuren, welche die Menschen in ihr hinterlassen. Beispiele dafür, wie die Zivilisation die Welt formt, zeigt er in seinem Bildband «Topos» mit Ansichten von der ganzen Welt. Die grossformatigen Bilder laden zum Verweilen ein und regen zum Nachdenken an. Das gilt für das Gewusel am Strand vor den Hoteltürmen im spanischen Benidorm genauso wie für eine Waldrodung in Uganda oder für Krane im Hafen Hongkongs. Madörin war auch in der Schweiz unterwegs: vom Guggigletscher in den Berner Alpen sieht man in dicht besiedeltes Gebiet, und Zürich-West fotografierte er in einer feuerwerskglitzernden Silvesternacht. (mai)
Tobias Madörin, «Topos», 217 Seiten, Scheidegger & Spiess, ISBN 978-3-85881-372-5, 100 Franken