Brücke bei Paris: Auf dem Holzweg über den Stau hinweg
Beinahe scheint sie zu schweben: Seit kurzem überspannt eine Brücke aus Stahl mit einer eleganten Holzverkleidung eine dichtbefahrene Verkehrsader an der Peripherie von Paris.
Als grosszügig geschwungener filigraner Bogen verbindet die Fussgänger- und Velobrücke den im Süden von Paris direkt an die Stadt grenzenden Vorort Aubervilliers mit der Claude-Bernard-Stadtentwicklungszone. Hier ist zurzeit ein völlig neues Quartier im Entstehen begriffen. Das Gebiet gilt als Vorzeigeprojekt der Entwicklungspolitik im Nordosten der Ile-de-France.
Entsprechend prägnant sollte denn auch die Brücke sein – das ist den Architekten und Ingenieuren des Pariser Büros DVVD mit ihrer Konstruktion aus Holz und Stahl gelungen. Sie verfügt lediglich über Träger bei den Rampen und überspannt ohne Stütze die darunterliegende Autobahn. Allerdings ist die Querung mehr als „nur“ ein Weg. Sie scheint beinahe mit ihrer parkartigen Umgebung zu beiden Seiten der Verkehrsader zu verschmelzen. Zudem bieten die grosszügig angelegte Rampen den Passanten einen beinahe Rundumblick auf das Quartier.
Eine Herausforderung war DVVD Architecture zufolge auch der Bau: Weil der Verkehr nicht unterbrochen werden konnte, mussten die beiden Rampen sowie die Brücke selbst unabhängig voneinander erstellt werden. Das heisst, die Querung wurde vorgefertigt und dann innert einer Nacht montiert. Dies bedurfte eines mobilen Krans mit einer äusserst hohen Tragkraft und eines laut den DVVD Architecture „europaweit relativ einzigartigen“ Typs. (mai)