Bohrroboter erobern die Baustelle
Sind mühsame Bohrarbeiten über Kopf bald Geschichte? Wenn es nach den Vorstellungen des norwegischen Start-ups Nlink geht, dann ja. Das Jungunternehmen will sich mit seinem Bohrroboter auf Baustellen etablieren – und später die Bauindustrie revolutionieren.
Löcher in die Decke eines Rohbaus zu bohren, gehört zu den unvermeidlichen Routinearbeiten auf jeder Baustelle. Doch schon bald könnten Bauarbeiter von dieser unangenehmen Tätigkeit erlöst sein: Das Start-up Nlink sagt mit seinem Bohrroboter verspannten Schultern den Kampf an. Und dies mit intakten Chancen, wie Branchenbeobachter meinen. Denn die automatisierte Hilfskraft des norwegischen Jungunternehmens bohrt schneller und präziser, als dies ein Mensch schafft. Bei der Arbeit mit der Maschine mutiert der menschliche Bauarbeiter zum «Operator», der den Bohrroboter über sein Tablet steuert. In den Wartezeiten schlürft er genüsslich einen Kaffee oder futtert Chips, zumindest wenn man dem folgenden Firmenvideo Glauben schenkt…
Versuchsweise ist der Bohrroboter bereits bei verschiedenen Projekten zum Einsatz gekommen, unter anderem beim Bau des Osloer Hauptsitzes des Baukonzerns Skanska. Demnächst will Nlink mit der Vermarktung seiner Entwicklung beginnen. Die drei bisher hergestellten Bohrroboter will das Unternehmen für Einsätze auf Baustellen vermieten. Es werde wohl noch Jahre dauern, bis die Industrieroboter in grosser Zahl auf Baustellen zum Einsatz kämen, räumt Start-up-Gründer Fagertun ein. Doch die denkbaren Anwendungsfelder seien sehr vielseitig, er denke da etwa an das Plätteln von Böden. Der Norweger ist überzeugt, dass seine Roboter das Zeug dazu haben, die ganze Bauindustrie zu revolutionieren. So lautet zumindest der Werbeslogan von Nlink. (gd)