16:12 BAUBRANCHE

Bleibt Brücke bei Tavanasa erhalten?

Für den Bündner Heimatschutz ist sie ein „Denkmal des Ingenieurbaus in Graubünden“: die Vorderrheinbrücke Tavanasa-Danis in der Surselva. In ihrer Nähe entsteht zurzeit eine neue Querung. Ist sie fertig, droht der alten der Abbruch. Dagegen wehrt sich der Bündner Heimatschutz. - Erste Weichen für ein Fortbestehen der Brücke könnten nächstes Abstimmungswochenende gestellt werden.

Wäre sie 1927 nicht von einer Rüfe zerstört worden und erhalten geblieben, stünde sie heute wohl unter Denkmalschutz: die Brücke aus der Feder Robert Maillarts, die sich einst über den Vorderrhein spannte und die die zur Gemeinde Brigels gehörenden Dörfer Tavanasa und Danis miteinander verband. Kurz nach der Naturkatastrophe wurde sie ersetzt, und zwar mit einem Werk des Churer Ingenieurs Walter Versell (1891 bis 1991). Doch nun wird diese Brücke ebenfalls ersetzt: Zurzeit laufen in einer Entfernung von rund 100 Metern die Bauarbeiten an einem Nachfolgebau. Dieser steht im Zusammenhang mit der Erneuerung der Brigelserstrasse. Steht die neue Querung, verliert Versells Brücke ihre Funktion als Kantonsstrassenteil. Dies berichtet die Südostschweiz in ihrer aktuellen Ausgabe. Und da sie nicht mehr gebraucht wird, soll laut Bündner Heimatschutz das Werk Versells (BHS) nach Inbetriebnahme der neuen Brücke abgebrochen werden.

Dagegen wehrt sich der BHS: Die Brücke ist seiner Meinung nach „ein bedeutendes und schützenswertes Denkmal des Ingenieurbaus in Graubünden“. Bereits zur Bauzeit habe sie mit ihrem äusserst schlanken armierten Betonbogen Aufsehen erregt, schreibt er in einem Communiqué zum Erhalt der Brücke. Bis heute besteche die Eisenbetonbrücke durch ihre Leichtigkeit und Eleganz.

Die Brücke könnte gerettet werden. Kommendes Wochenende befinden die Stimmberechtigten von Brigels darüber, ob die Gemeinde die Brücke vom Kanton übernehmen soll oder ob man einen Pauschalbetrag von jährlich 15‘000 Franken an den Kanton zur Deckung der Unterhaltskosten für das Ingenieursjuwel bezahlt – sofern eine neue Trägerschaft für eine Übernahme gefunden wird.

Die Krux an der Sache ist gemäss BHS der Zeitpunkt des Urnengangs. Die Kantonsregierung habe einen Kredit für eine Zustandsanalyse der Brücke in Aussicht gestellt. Und der ist unabdingbar, um Sanierungs- und Unterhaltskosten abschätzen zu können. Das Bündner Tiefbauamt sprach laut BHS in diesem Zusammenhang zwar einmal von 1,5 Millionen Franken. Aber diese Aussage sei zu pauschal, als dass sie als brauchbare Grundlage für allfällige Übernahmeverhandlungen akzeptiert werden könne, schreibt der BHS auf seiner Website. (mai)

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