Bleiben doch alle Sicherheitslinien im Zürcher Bahnhof Löwenstrasse?
Im Zürcher Bahnhof Löwenstrasse, der zur Durchmesserlinie gehört und letzten Sommer eingeweiht worden war, hätte ein Teil der Sicherheitslinien für Sehbehinderte wieder entfernt werden sollen. Doch nun will man beim Bundesamt für Verkehr diese Pläne überdenken.
Im Bahnhof Löwenstrasse sind zu viele Markierungen für Sehbehinderte angebracht worden. Weil sie für die übrigen Reisenden ein Sicherheitsrisiko bilden, sollen sie reduziert werden. Dies stand noch bis vor Kurzem für das Bundesamt für Verkehr fest. „Hat es zu viele taktile Linien, nehmen die Reisenden die wichtigen Sicherheitslinien - diejenigen, welche die Perronkante abgrenzen - nicht mehr genügend wahr“, erläuterte BAV-Sprecherin Olivia Ebinger sonntags gegenüber der SDA und verwies auf wahrnehmungspsychologische Untersuchungen. Beim Bau des neuen Bahnhofs habe die SBB eine frühere Version der Vorschriften für die Markierungen von taktilen Linien verwendet, so Ebinger weiter.
Gegen das Ansinnen des BAV hatten allerdings bereits verschiedene Organisationen - darunter der Schweizerische Blinden- und Sehbehindertenverband - beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde erhoben. Nachdem gestern in den Medien über die Pläne des BAV berichtet worden war, sorgte dies für eine Welle der Entrüstung. eute teilte nun das BAV mit, dass das Entfernen der Linien neu beurteilen und die entsprechende Verfügung einer Wiedererwägung unterziehen will. Dabei sollen auch die Blindenverbände mit einbeziehen.
Zudem verweist das BAV darauf, dass es an seinem Angebot für einen gemeinsamen Ortstermin mit Vertretern der Blindenverbände aufrecht. Eine solches Treffen vor Ort habe man den Verbänden bereits vergangenes Jahr angeboten, um eine für beide Seiten befriedigende Lösung zu finden.
Zudem will das BAV die Vorschriften zu den taktilen Linien bei der nächsten Revision der Ausführungsbestimmungen zur Eisenbahnverordnung (AB-EBV) überprüfen und gegebenenfalls anpassen. (mai/Material der SDA)