15:01 BAUBRANCHE

Bis 2030 fallen 300‘000 Quadratkilometer Äcker Städten zum Opfer

Bis 2030 wird das Wachstum der Städte weltweit rund 300‘000 Quadratkilometer überdurchschnittlich fruchtbares Ackerland verschlingen. Zu diesem Schluss kommen US-Forscher in einer Studie. Der so verlorene Boden könnte jährlich 300 Millionen Menschen ernähren.

Besonders stark leidet Asien unter dieser Entwicklung. Hier dürften 80‘000 Quadratkilometer wertvoller Grund verschwinden. Laut Christopher Bren d’Amour und Felix Creutzig vom amerikanischen Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC), unter dessen Leitung die Studie stand, sind besonders Flusstäler und –deltas betroffen. Dies gilt beispielsweise für das Yangtse-Delta bei Shanghai oder das Perlfussdelta bei Hongkong. „Regional kann dieser Nahrungsmittelverlust nicht immer ausgeglichen werden“, wird Bren d’Amour in der Medienmitteilung des MCC zitiert. Die Studie zeigt auch, dass die Situation unterschiedlich ist: Während in China die Urbanisierung relativ schnell voranschreitet, ist sie in Indien die Verstädterung vergleichsweise langsam unterwegs.

Ebenfalls intensiv von diesem Trend betroffen ist Afrika. Dies gilt für Nigeria und das Gebiet zwischen Burundi und Ruanda, wo die Bevölkerung schon lange unter Hungersnöten und Nahrungsmittelknappheit leidet. Die Ursache dafür sehen die Forscher neben der zunehmenden Urbanisierung auch in der allgemein instabilen Lage dieser Staaten und im Klimawandel. Als Folge dieser schwierigen Situation sucht die arbeitslose Landbevölkerung ihre Lebensgrundlage in den Städten. Als weiteren Hotspot machten die Forscher Ägypten aus: Bis 2030 werden dort der Urbanisierung mehr als ein Drittel der Äcker zum Opfer fallen.

„Politische und kommunale Entscheidungsträger sind jetzt an der Reihe. Stadtplanung ist Teil der Weltpolitik geworden“, so Creutzig. „Städteplaner können verhindern, dass Kleinbauern ihre Lebensgrundlage verlieren.“

Für ihre Berechnungen verglichen die Wissenschafter Prognosen der Yale University zur räumlichen Entwicklung urbaner Zentren mit Daten zur weltweit agrarwirtschaftlich genutzten Fläche, die von den Universitäten von Minnesota US und British Columbia CAN erhoben worden sind. (mai)

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