Biel wird Standort des Innovationsparks
Biel wird nun doch Standort des Schweizerischen Innovationsparks. Das hat der Bundesrat heute Freitag entschieden, nachdem die Landesregierung im März den Standort Biel noch in eine Warteschlaufe geschickt hatte.
Sofern die eidgenössischen Räte den Entscheid des Bundesrats stützen, wird nun im nächsten Jahr der Schweizerische Innovationspark an fünf Orten starten: An zwei sogenannten Hub-Standorten im Umfeld der beiden ETH Zürich und Lausanne sowie drei sogenannten Netzwerkstandorten im Aargau, in der Nordwestschweiz und in Biel. Das teilte der Bund am Freitag mit.
Der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr und der bernische Volkswirtschaftsdirektor Andreas Rickenbacher reagierten enthusiastisch auf die Nachricht aus Bern. Biel sei "hocherfreut", heisst es in einer Mitteilung aus Fehrs Direktion; der Entscheid des Bundesrats bedeute für die Stadt "einen Meilenstein". Mit genau denselben Worten kommentiert Rickenbacher diese Entwicklung. "Ein eigenständiger Netzwerkstandort Biel wird die Attraktivität des Kantons Bern als Forschungs- und Wirtschaftsstandort massgeblich steigern", sagt der Volkswirtschaftsdirektor.
Auch die Innocampus AG in Biel, welche vor etwa einem Jahr an der Bieler Aarbergstrasse einen Pilotbetrieb aufnahm, hat "grosse Freude". Der Bundesrat anerkenne mit seinem Entscheid die grossen Fortschritte, welche das Bieler Projekt in den letzten zwölf Monaten gemacht habe. Nun gelte es, das Projekt eines Neubaus mit rund 14'000 Quadratmetern Nutzfläche weiterzuentwickeln. Dieser Neubau soll direkt gegenüber dem künftigen Campus Biel der Berner Fachhochschule entstehen, also in der Nähe des Bieler Bahnhofs.
Über 100 Personen im Pilotbetrieb
Für die bernische Volkswirtschaftsdirektion waren die Stärken der Bieler Kandidatur ihre Industrienähe, die "ausgeprägt anwendungsorientierte Forschung" sowie die Lage an der Grenze zwischen Deutschschweiz und Romandie. Zudem sei die für den Bieler Innovationspark vorgesehene Parzelle neben dem Fachhochschul-Campus attraktiv.
Heute sind im Pilot-Innovationspark der Innocampus AG schon über 100 Personen
in verschiedenen Firmen tätig. Die Flächen sind nach Angaben der Stadt Biel vollständig vermietet; die Aktien der AG befinden sich heute zu 85 Prozent im Besitz von privaten Unternehmen. Die Innocampus AG war seinerzeit vom Kanton Bern, der Stadt Biel und der Berner Fachhochschule gegründet worden.
Ostschweiz geht leer aus
Nicht in die Kränze gekommen ist die Ostschweiz. Der Bund hat die Bewerbung der Kantone St. Gallen, beider Appenzell und des Fürstentums Liechtenstein abgelehnt. Der St. Galler Regierungspräsident und Volkswirtschaftsdirektor Benedikt Würth zeigte sich in einer Mitteilung des Kantons "sehr enttäuscht" über den Entscheid. Es werde eine Chance vertan, den Werkplatz Schweiz mit dem Ostschweizer Industrieschwerpunkt nachhaltig zu stärken. (sda/pd)