Biberbau braucht Baubewilligung
Nicht nur Einfamilienhäuser brauchen eine Baubewilligung sondern auch Biberbauten. Zumindest dann, wenn sie von Menschen statt von Nagern errichtet werden. Zurzeit liegt im bernischen Kehrsatz ein solches Baugesuch auf.
Bei Kehrsatz, wo die Gürbe in die Aare mündet, haust eine achtköpfige Biberfamilie. Doch nun droht sie obdachlos zu werden: Ihr Bau fällt dem Hochwasserschutz- und Auenrevitalisierungsprojekt Aare/Gürbe zum Opfer.
Deshalb will Pro Natura Bern für die Nager am Gürbeufer zwei künstliche Biberbauten errichten. Wie Pro-Natura-Projektleiter Peter Lakerveld gegenüber der „Berner Zeitung“ erklärt, hat man erst nach der Projektierung bemerkt, dass die Bauarbeiten die Biberfamilie tangieren. Auslöser ist der Umstand, dass der Aaredamm verlegt und als Folge davon das Zuhause der Bibers zerstört wird.
Die künstlichen Biberbauten bestehen aus je einer Betonröhre, die unter dem Wasser verlegt wird, und einem Kessel, in dem sich die Biber häuslich einrichten können. Damit aber hierfür der Bagger auffahren kann, muss eine Baubewiligung vorliegen. Zurzeit liegt das entsprechende Gesuch auf der Kehrsatzer Gemeindeverwaltung auf. (mai)