10:06 BAUBRANCHE

Besserer Schutz für gefährdete Gemeinden

Teaserbild-Quelle: Foto: Zaubervogel / pixelio.de

Schweizer Forscher haben ein Computermodell entwickelt, das Steinschläge im Gebirge realitätsnah simulieren kann. Es soll helfen, den Steinschlagschutz in der Schweiz zu verbessern. Die Testphase wurde am Donnerstag mit einem Workshop gestartet.

Foto: Zaubervogel / pixelio.de

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In Randa VS lösten sich 1991 an die 33 Millionen Kubikmeter Gestein.

Es war am frühen Morgen des 18. April als in Randa VS 1991 plötzlich riesige Felsbrocken ins Tal abrutschten. Nur drei Wochen später, am 9. Mai, sackte der Berg weiter ab und begrub alles unter sich. 33 Millionen Kubikmeter Erdmasse hatten sich gelöst. Es war eine schlimme Katastrophe – die aber dank einer neuen Simulation künftig vielleicht verhindert werden könnte. Dieses von Schweizer Forschern entwickelte Computermodell, kann nämlich Steinschläge im Gebirge realitätsnah simulieren. Dadurch soll der Steinschlagschutz verbessert werden. Die Testphase wurde am Donnerstag mit einem Workshop gestartet.

Das Besondere am Programm ist, dass es erstmals reale Steinformen berücksichtigt, erklärt Werner Gerber von der Eidgenössischen Forschungsanstalt Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Geschwindigkeit, Sprunghöhe, Energie und Rotation der Steine werden in zeitlicher und räumlicher Auflösung "live" am Bildschirm dargestellt. Man kann den virtuellen Steinen also quasi beim Hopsen, Rollen und Abprallen zusehen. Auch Geländeformen und die Vegetation seien im neuen Programm realitätsnah dargestellt. Mit den Daten könnte man gefährdete Gebiete besser identifizieren und in den Gefahrenkarten der Kantone entsprechend einzeichnen. Der genaue Zeitpunkt eines Steinschlags liesse sich damit aber nicht prognostizieren. Dazu müsste man Verwitterungseinflüsse im Gebirge voraussagen können, sagte Gerber. «Soweit sind wir noch nicht.»

Bauingenieure, Geologen und Naturgefahrenexperten können das Programm in den kommenden Monaten kostenlos testen. Ziel der Testphase sei es, das Modell so weit zu verbessern, dass es von Steinschlägen betroffene Gebiete realistisch vorhersagen kann, schreibt die WSL. Ab 2014 soll das Programm im Handel erhältlich sein. (ffi/sda)

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