14:12 BAUBRANCHE

Beschwerde gegen 400 Millionen-Projekt in den Walliser Alpen

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Die Umweltorganisationen WWF und Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) haben gegen die Baubewilligung des Luxus-Ferienresorts Aminona in den Walliser Alpen Beschwerde eingereicht. Bauherrin ist die Aminona Luxury Resort & Village SA , eine Tochterfirma des russischen Baukonzerns Mirax. Kommt das Projekt zustande, befürchten die Umweltorganisationen „ein Fiasko für Natur und Landschaft“.

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Hochhäuser und Chalets im Luxusresort geplant.

Die Gemeinde Mollens habe für die erste Etappe des Projekts mit seinen 15 Gebäuden auf der Hochebene von Crans-Montana grünes Licht gegeben, ohne die von Umweltverbänden aufgeworfenen Fragen zufriedenstellend zu beantworten, werfen der WWF und die Stiftung Landschaftsschutz der Gemeinde in einer Pressemitteilung vor. Mit den Freizeitaktivitäten der neuen Gäste steige der Druck auf die natürlichen Lebensräume, kritisieren die Organisationen weiter.

Zum Thema „Mobilität“ habe die Gemeinde nur widersprüchliche Antworten gegeben: Etwa mit einer Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel obwohl ein Parkplatz mit mehr als 500 Parkiermöglichkeiten vorgesehen sei und kein Mobilitätplan vorgesehen sei. Die Wasserversorgung der Hotelanlage würde das Tal der Tièche gefährden, wo Wasserknappheit herrsche. Schliesslich reiche der Minergie-Standard für Luxusanlagen mit geringer Auslastung nicht, es brauch den Standard Minergie P-Eco.

Weder der russische Baukonzern Miramax noch die Gemeinde hätten zudem ausreichende Garantien abgegeben, dass der Komplex wirklich als Hotel bewirtschaftet werde, wie es die Lex Koller über Kauf von Grundstücken durch Ausländer verlange, schreiben die Umweltorganisiationen in ihrer gemeinsamen Pressemitteilung. Der Kanton Wallis schreibe einen Eintrag ins kantonale Grundbuch vor, welcher den Hotelbetrieb der Anlage sicherstelle. Die Zahl kalter Betten in der Region Crans-Montana drohe sonst weiter zu steigen.

Des Weiteren wird der russischen Bauherrin Aminona Luxury Resort & Village SA , einer Tochterfirma des russischen Baukonzern Mirax, vorgeworfen, dass die verschiedenen Projektteile wie Hochhäuser, Hotelkomplex und Chalets nur ungenügend koordiniert seien. Das Projekt missachte die Grundsätze der Raumplanung, wonach der Boden zurückhaltend genutzt werden müssse.

Hochhäuser und Chalets

Die Standortgemeinde Mollens hatte Mirax die Baubewilligung für eine erste Etappe mit 15 Häusern und 900 Betten im August erteilt. Dazu musste Mirax verschiedene Garantien abgeben: So mussten die Investoren unter anderem eine Bankgarantie hinterlegen, die die Kosten für den Rückbau im Konkursfall deckt. Geht es nach den Plänen von Mirax, sollen fünf neue Hochhäuser und eine grosse Ferien- und Freizeitanlage errichtet werden. Auf der Hochebene stehen bereits drei Appartement-Hochhäuser aus den 70er-Jahren.

Insgesamt plant Miramax in Mollens 160 Luxusappartements, 350 Hotelzimmer, 50 individuelle Chalets, eine 12'000 Quadratmeter grosse Geschäftszone mit Restaurants, einer Kunsteisbahn, Schwimmbädern sowie einem Konferenzzentrum. Die Anlage soll im Endausbau 2500 Betten umfassen und etwa 400 Millionen Franken kosten. (sda/mai)

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