Bern sagt Ja zur Ufenau-Erneuerung
Es könnte bald laut werden auf der Insel der Stille: Bundesbern hat grünes Licht für die Umgestaltung der bestehenden Bauten auf der Ufenau gegeben.
Nachdem es lange still um die Insel der Stille im Zürichsee gewesen ist, passiert nun wieder etwas auf der Ufenau. Wie das Kloster Einsiedeln als Besitzerin der Insel mitteilt, haben die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) und die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege (EKD) ein Richt- und Nutzungskonzept als realisierbar beurteilt, sofern verschiedene Details berücksichtigt werden. Dieses Konzept war vom Kloster letztes Jahr eingereicht worden und umfasst das Haus zu den Zwei Raben, die Scheune und den Schuppen daneben. Wie die NZZ schreibt, ist der Bericht aus Bern offenbar bereits im November eingetroffen. Inzwischen hätten die Architekten den Entscheid analysiert und seien zum Schluss gekommen, dass er eine geeignete Basis für ein Renovationsprojekt darstelle. Deshalb hat die mit den Planungen beauftragte Projektgruppe Ufenau dem Konvent des Klosters den Antrag gestellt, die Planung des Bauprojekts in Angriff zu nehmen. Laut NZZ wird der Entscheid der Mönche Ende März erwartet. Das Projekt für die Erneuerung der Gastwirtschaft und die Sanierung des Hauses zu den Zwei Raben sollte damit im Lauf des Sommers vorliegen.
Streit um die geschützte Insel
Vor einigen Jahren gab es schon einmal ein Projekt für die Ufenau-Bauten. Stararchitekt Peter Zumthor entwarf damals ein einigermassen spektakuläres Sommerrestaurant als Ersatz für das Haus zu den Zwei Raben. Doch die Pläne des Pritzker-Preisträgers landeten im Papierkorb, weil die ENHK das Projekt als nicht verträglich mit den strengen Schutzauflagen befand, denen die Ufenau untersteht. Die Insel ist mehrfach geschützt: Sie ist Teil des Objekts Nr. 1405 (Frauenwinkel-Ufenau-Lützel) des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung und Teil des Objekts Nr. 351 (Frauenwinkel) des Bundesinventars der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung. Das „Ortsbild von nationaler Bedeutung Ufenau“ ist ausserdem Bestandteil des Inventars der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz. Über die „Verordnung zum Schutze des Frauenwinkels“ stehen Natur und Landschaft der Ufenau auch unter der besonderen Obhut des Kantons Schwyz. Dieser Schutzstatus ist in der Schweiz einmalig.
Das Zumthor-Projekt war von Anfang an heftig umstritten. Während die einen begeistert waren vom Sommerrestaurant, wünschten es andere dorthin, wo der Pfeffer wächst. Ein veritabler Streit zwischen diversen Interessengruppen entflammte, der schliesslich vor Bundesgericht endete. Dieses verbot vor etwas mehr als drei Jahren letztlich den Ersatzneubau. (mt/pd)