Baumeisterverband: Bautätigkeit hat Zenit überschritten
Die lange Wachstumsphase der Bauwirtschaft habe ihren Höhepunkt überschritten und die Aussichten hätten sich eingetrübt. Darauf weisen die Zahlen der neusten Quartalsstatistik des Schweizerischen Baumeisterverbandes hin.
Das Bauhauptgewerbe hat die 20-Milliarden-Grenze zwar geknackt: Die Umsätze beliefen sich 2014 auf 20,1 Milliarden Franken. Dies sind 1,2% mehr als im Vorjahr.
Dies liege aber in erster Linie am ersten Halbjahr, welches von milder Witterung geprägt war. Im vierten Quartal sind die Umsätze um 7,0% auf noch 5,1 Milliarden Franken gesunken, teilt der Schweizer Baumeisterverband (SBV) mit. Die Arbeitsvorräte liegen per Ende Jahr um 4,0% tiefer. Damit sei eingetreten, was sich seit längerer Zeit angekündigt hat: Die Bautätigkeit hat ihren Zenit überschritten.
"Einruch nicht zu erwarten"
Für 2015 prognostiziert der SBV einen Rückgang der Bautätigkeit in der Schweiz. Ein eigentlicher Einbruch sei aber nicht zu erwarten. Die Zahlen vom abgelaufenen Jahr dürften jedoch nicht mehr erreicht werden. Insbesondere falle der Wohnungsbau als Wachstumstreiber weg. Dies gelte allen voran für die Tourismusgebiete, wo nun die Schonfrist nach der Annahme der Zweitwohnungsinitiative im März 2012 abgelaufen sei und ein massiver Rückgang der Wohnbautätigkeit erwartet wird.
Künftiges Sorgenkind Bürobau?
Die Frankenstärke werde sich hingegen im laufenden Jahr noch kaum auswirken. Mittelfristig werd die Branche die Abkühlung aber zu spüren bekommen, wenngleich die Folgen im Moment noch schwer abzuschätzen sind, meint der SBV. Erstes Opfer könnte der zuletzt starke Bürobau sein, da bereits heute die Leerstände mancherorts hoch sind. (mgt/aes)