Baukonjunktur schwächt sich leicht ab
Die Schweizer Baukonjunktur dürfte sich im zweiten Quartal 2015 leicht abschwächen. Grund dafür ist ein Rückgang im Tiefbau, der vom Strassenbau und Bahninfrastrukturprojekten abhängig ist. Dafür zeichnet sich beim Hochbau ein Plus ab.
Der Bauindex der Credit Suisse und des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV) rechnet saisonbereinigt vom ersten zum zweiten Quartal 2015 mit einem Umsatzrückgang von 1,3 Prozent. Während im Tiefbau 3,8 Prozent weniger umgesetzt werden dürften, zeichnet sich beim Hochbau aber ein Plus von 1,2 Prozent ab, wie die Credit Suisse mitteilt.
Vor allem der Wirtschaftsbau (plus 4,1 Prozent) legt weiterhin zu. Trotz „zum Teil beträchtlicher Leerstände“ würden immer noch neue Grossprojekte in Angriff genommen, schreiben die Indexautoren und führen als Beispiel das Dienstleistungszentrum The Circle am Zürcher Flughafen an.
Die Negativzinsen spielen den Hochbaufirmen ebenfalls in die Hände. Denn sie machen zum Beispiel Mietwohnungen zu attraktiven Anlagen. Auch bei den Planungstätigkeiten der von der Zweitwohnungsinitiative betroffenen Tourismusregionen beobachten die Autoren eine Stabilisierung.
Die verstärkte Hochbautätigkeit könnte auch dem Tiefbau zugutekommen. Denn grosse Arealüberbauungen erfordern Erschliessungsarbeiten, wie die Credit Suisse ausführt. Auch die bessere Finanzlage der Kantone dürfte den Tiefbau weiter beflügeln, ist dieser doch auf Investitionen der öffentlichen Hand angewiesen. Dafür, dass es im Jahresverlauf beim Tiefbau wieder aufwärts geht, spricht dem Index zufolge auch die leicht positive Entwicklung der Auftragseingänge.
Insgesamt dürften die Umsätze des bauintensiven Jahres 2014 im laufenden Jahr jedoch nicht mehr erreicht werden. Gegenüber dem zweiten Quartal 2014 etwa soll laut dem Index von April bis Juni neun Prozent weniger umgesetzt werden. (sda/mt)
Den detaillierten Bauindex können Sie nachstehend downloaden: