18:16 BAUBRANCHE

Baukonjunktur schwächelt

Im Bauhauptgewerbe lässt ein Umsatz-Minus von 12,0 Prozent gegenüber dem ersten Vorjahresquartal auf eine rückläufige Bautätigkeit für das gesamt 2015 schliessen. Das zeigt die erste Quartalserhebung im 2015 des Schweizerischen Baumeisterverbandes. Von einem dramatischenEinbruch mag man aber nicht sprechen, eher von einer Konsolidierung.

Erstmals seit Jahren reduzierten sich die Umsätze im Wohnungsbau deutlich. Sie lagen um -18,1% tiefer als im (witterungsbedingt starken) ersten Quartal 2014. Damit machen sich aber auch die seit einigen Monaten rückläufigen Zahlen der Baubewilligungen bemerkbar. Entsprechend markant präsentiert sich die Reduktion der Auftragseingänge um -15.3%.

Während die Umsätze beim Wirtschaftsbau knapp gehalten werden konnten, sind die Auftragseingänge in diesem Sektor um -26,6% geschrumpft. Ein Problem sind nach wie vor die vielen Bürobauten in der Bauphase, die noch auf einen gesättigten Markt kommen und die Lust für weitere Projekte spürbar dämpfen.

Der Tiefbau zeigt ich stabil. Die Umsätze sind zwar um 9.2% zurückgegangen, die Auftragseingänge sind aber auf gleichem Niveau geblieben (+0,5%) und der Arbeitsvorrat liegt Ende März gar etwas höher als vor einem Jahr (+5.8%). Damit ist die Situation im Tiefbau erfreulicher als im Hochbau.

Schwieriges Baujahr - aber kein Einbruch

Die rückläufigen Baubewilligungen im Wohnungsbau die sich schon im letzten Jahr abzeichneten, die Auswirkungen der Zweitwohnungsinitiative in den Tourismusgebieten, das Fehlen der ganz grossen Projekte im Tiefbau, Spardruck in einigen Kantonen, Verunsicherungen im Bezug auf den künftigen Bedarf an Objekten (Zuwanderungsinitiative) haben ihre Auswirkungen. Für eine Abschätzung des Einflusses der Frankenstärke ist es sicher noch zu früh. Immerhin könnte vor allem die Sparte Wirtschaftsbau, die trotz stabiler Umsätze im ersten Quartal bereits einen Auftragsrückgang hinnehmen musste, noch mehr leiden.

Direktbetroffene (Bauwillige, Architekten und Planer) sehen auch in der zunehmenden Verbürokratisierung und Überregulierung durch Politik und Behörden ein immer grösseres Verzögerungspotential für Bauprojekte. Erinnert sei an das leidige Thema des Zürcher Untergeschosses, das zu grossen Verunsicherungen und massiven Verzögerungen auch bei ausführungsbereiten Projekte gesorgt hat.

Trotzdem spricht der SBV von einer Konsolidierung nach einer langen Wachstumsphase, die sich schon im zweiten Halbjahr 2014 abgezeichnet habe. Der Auftragsbestand sei nach wie vor zufriedenstellend. Dies allerdings mit regionalen Besonderheiten wie der schwierigen Situation in den Tourismusgebieten, wo die Auswirkungen der Zweitwohnungsinitiative gerade in der nun anlaufenden Bausaison dramatisch ausfallen könnten. Immerhin sorgen die Turbulenzen in den Finanzmärkten und dieTendenz zu Negativzinsen, für eine solide Nachfrage von Investoren nach Projekten im Mietwohnungsbereich. (mai)

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