14:02 BAUBRANCHE

Bauinseln im landwirtschafltlichen Niemandsland

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Am Rand von Grindelwald werden kleine Bauzonen inmitten von Landwirtschaftsland geschaffen. Und die Auflagen der Baubewilligungen werden missachtet. Dies könnte laut der Zeitung „Der Bund“ schwerwiegende Folgen haben.

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An den Rändern Grindelwalds werden kleine Bauzonen im landwirtschaftlichen Niemandsland geschaffen.

Grindelwald franse planerisch aus, schreibt die Zeitung „Der Bund“. An den Rändern des Dorfs im Berner Oberland würden kleine Bauzonen im landwirtschaftlichen Niemandsland geschaffen und Auflagen der Baubewiligungen missachtet, heisst es weiter. Dass die Behörden im Bergdorf die Baugesetze in der Vergangenheit nicht immer befolgt hätten, sei bekannt. Bis vor Kurzem habe jeder, der bauen wollte, eine Bewilligung bekommen – egal ob sich sein Grundstücke in einer Bauzone befunden habe oder nicht, erklärte Verena Wyss-Diriwächter, Präsidentin der Grindelwalder Bauernvereinigung, gegenüber dem „Bund“. Diese Praxis führe zu einer Zuerstückelung der Landschaft, wird Adi Bohren vom Verein gegen masslose Überbauung zitiert.

Als ein Beispiel für fragwürdige Umzonungen führt „Der Bund“ einen Fall auf der Oberen Egg an. Inmitten einer Landwirtschaftszone ausserhalb des Dorfs wurde eine 961 Quadratmeter grosse Insel zur Bauzone erklärt. Im Jahr 2000 erhielt der Eigentümer die Baubewilligung. Laut Baubewilligung durfte er dort zwar ein neues Wohnhaus errichten, musste sich aber gleichzeitig verpflichten, den Altbau ein halbes Jahr nach dem Umzug abzureissen. Das alte Haus steht allerdings noch immer. Gemäss dem Rechtsdienst des Schweizerischen Bauernverbandes widerspreche die Ausscheideung einer Bauzone bloss für ein Haus dem Raumplanungsgesetz und sei nicht genehmigungsfähig, ist im Artikel zu lesen. Durchsetzen müsse den Abriss der Gemeinderat. Dazu sagt Emanuael Schläppi, der seit 2008 als Gemeindepräsident amte, im Artikel: „Der Gemeinderat hofft, dass der Abriss in nächster Zeit erfolgt.“

Der Verlust von Kulturland zugunsten oft verwaister Ferienchalets könnte langfristig sogar zu Retortendürfern führen, über die regelmässig Lawinen hinwegdonnerten, schreibt der „Bund“ und zitiert Verena Wyss Diriwächter: „Wennn die Vorsässe und Alpen nicht mehr bewirtschaftet werden, drohen Naturkatastrophen.“ (mai)

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