15:06 BAUBRANCHE

„Bauherren ist nur das Billigste gut genug“

Teaserbild-Quelle: Paul-Georg Meister/bb/pixelio.de

Vor der vierten Lohnverhandlungsrunde im Baugewerbe droht sich der Ton zwischen dem Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) und den Gewerkschaften zu verschärfen. Während die Unia die vorgesehene Erhöhung als zu tief erachtet, spricht der SBV von einem „attraktiven Angebot“.

Paul-Georg Meister/bb/pixelio.de

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Bauarbeiter wollen für den SBV mit dem Lohn zu hoch hinaus.

Wer im Bauhauptgewerbe arbeitet, soll 2011 ein Prozent mehr verdienen. Der SBV schlage eine generelle Erhöhung von 0,6 Prozent sowie eine individuelle Anpassung von 0,4 Prozent vor. Dies erklärte SBV-Zentralpräsident Werner Messmer an einer Medienkonferenz. Obwohl die Auftragslage hervorragend sei, resultiere unter dem Strich ein geringer Ertrag, führte er dazu aus. Dies belegt der SBV mit einer Umfrage bei 800 kleinen, mittleren und grossen Baufirmen. Sie zeige, dass zwei Drittel der Unternehmen „schlechte bis miserable“ Erträge auswiesen. Der Grund dafür liegt für Messmer darin, dass es zu viele Anbieter gibt, die sich auf dem Markt tummeln. Bei Handwerkern, die mit Herzblut arbeiteten, schlage der Puls für die Selbstständigkeit. Das führe zu einem hohen Preisdruck. „Vielen Bauherren ist nicht das Beste, sondern nur das Billigste gut genug.“ Aufgrund der schlechten Ertragslage sei der Spielraum für eine Lohnerhöhung gering. Bei dem Vorschlag von 1 Prozent handle es sich um "ein attraktives Angebot", sagte SBV-Direktor Daniel Lehmann. "Wir erwarten deshalb von den Gewerkschaften, dass sie vernünftig werden und das akzeptieren".

„Keine genügende Basis“

Das Angebot des SBV sei „keine genügende Basis, um zu einer Lösung zu kommen“, kritisierte Hansueli Scheidegger, Leiter Sektor Bau und Geschäftsleitungsmitglied bei der Unia, gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Des Weiteren teilte die Unia in einem Communiqué mit, dess es sei „absolut nicht nachvollziehbar“ sei, warum der SBV angesichts der „ausgezeichneten“ Geschäftslage bei den Löhnen „kneife“. Der Verband male in Bezug auf die Geschäftslage schwarz und versuche, beim Lohnanstieg „zu tricksen“.

Für morgen Donnerstag steht zwischen dem SBV und den Gewerkschaften die vierte Lohnverhandlungsrunde an. Falls es zu keiner Einigung kommt, entscheiden SBV und Gewerkschaften Mitte Monat über das weitere Vorgehen. – Während der en letzten Jahre ist es im Bau oft zu harten Arbeitskämpfen gekommen. (mai/sda)

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