Bauarbeiter sollen Lohnentschädigung für Deutschkurse erhalten
Bauarbeiter, die in der Freizeit einen Deutschkurs absolvieren, will der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) finanziell unterstützen. Dies soll über eine Lohnentschädigung geschehen, die nach erfolgreichem Abschluss des Kurses ausbezahlt wird.
Der Zentralvorstand des SBV beantragt dem zuständigen Parifonds Bau, den Bauarbeitern für den Besuch eines Ausbildungsmoduls von 50 Lektionen zu je 50 Minuten eine Entschädigung von rund 750 Franken zu bezahlen –auch dann, wenn die Kurse in der Freizeit stattfinden. Dies teilte der SBV mit. Finanziert und abgewickelt werden die Zahlungen über den paritätischen Fonds des Bauhauptgewerbes, den sogenannten Parifonds Bau.
In diesem Sinn befürworte der SBV die Fortführung der Pilotphase des Projektes „Deutsch auf der Baustelle“, das vom Bundesamt für Migration und den Gewerkschaften mitgetragen werde, heisst es weiter. Die Lohnzahlung für Kurse in der Freizeit sei in der Wirtschaft ungewöhnlich. Doch verbesserte Deutschkenntnisse und damit eine gute Verständigung auf den Baustellen seien in der Baubranche enorm wichtig.
„Gerade im Hinblick auf die zunehmende Kritik an der Personenfreizügigkeit und der Einwanderung ist es wichtig zu zeigen, dass ohne Ausländer in der Schweiz sehr vieles längst nicht mehr gehen würde“, sagt SBV-Präsident Werner Messmer. Das Beispiel der Deutschkurse auf der Baustelle zeige, „dass die Integration von Ausländern nicht allein gesellschaftlich bedeutsam ist, sondern auch einen konkreten Nutzen für die Wirtschaft hat“. (mai/mgt)