Bauarbeiter legen Zeuge der letzten Kaltzeit frei
Beim Bau eines Mehrfamilienhauses im luzernischen Hellbühl machten die Bauarbeiter einen aussergewöhnlichen Fund: eine rund 300 Quadratmeter grosse, abgeschliffene Felsplatte mit gut sichtbaren Gletscherschrammen.
Das Einmalige an der Entdeckung sind – wie Geologe Klaus Louis, der wegen Abklärungen bezüglich des Wassers an die Baustelle gerufen worden war, in der aktuellen Ausgabe der Neuen Luzerner Zeitung erklärt – nicht die Spuren des ewigen Eises. Vielmehr ist es die Tatsache, dass es sich um eine relativ grosse zusammenhängende Platte handelt. Damit eine solche ausgegraben werden kann, bedarf es glücklicher Zufälle. So muss das Gestein beispielsweise hart genug sein und der Aushubbagger darf nichts zerstört haben. Auf der Fläche aus mehrheitlich Sandstein und Nagelfluh lag überdies eine Gruppe Findlinge. Der grösste von ihnen dürfte aus der letzten Kaltzeit stammen und zwischen 12‘000 und 15'000 Jahre alt sein.
Nachdem der Zeuge aus der Eiszeit Jahrtausende lang im Erdreich geschlummert hat, wird er dem Bericht NLN demnächst gesprengt. Er muss dem Keller des Neubaus Platz machen. (mai)