Basler Hotels senken gemeinsam den Energieverbrauch
In Basel haben sich zwölf Hotels zu einer Energiegruppe zusammengeschlossen. Innerhalb von zehn Jahren konnten sie ihren Energieverbrauch um einen Drittel senken. Mittlerweile haben sich vierzehn Hotels der Gruppe angeschlossen, darunter die grossen Häuser.
Quelle: Radisson Blu Basel
Bei manchen Anlagen - im Bild der Pool im "Radisson" - wurde der Hebel angesetzt
Zwölf Basler Hotels fassten im Jahr 2000 ein gemeinsames Ziel ins Auge: Die Energieeffizienz in ihren Häusern zu steigern. Das Ergebnis sei beeindruckend, berichtet die "Basler Zeitung". Die Hotels konnten ihren Energieverbrauch massiv senken.
Den Anstoss gab der Grossverbraucher-Paragraf im Basler Energiegesetz: Indem sich die zwölf Hotels zusammenschlossen, wurden sie zu einem einzigen Grossverbraucher und konnten damit von den Vorteilen profitieren, die im Gesetz festgeschrieben sind.
Bonus-Malus-System vereinbart
Die Hotels verpflichteten sich, in den Jahren 2000 bis 2010 ihren Energieverbrauch um acht Prozent zu reduzieren. Als Gegenleistung entband der Kanton sie für die Dauer der Vereinbarung von Detailvorschriften der Energieverordnung. Vereinbart wurde sodann ein Bonus-Malus-System: Wenn die Zielvorgaben unterschritten werden, erhalten die Hotels Geld zurück. Im Gegenzug müssen sie bezahlen, wenn sie die Ziele nicht erreichen.
Nach zehn Jahren lag die Hotel-Energiegruppe nicht weniger als 14 Prozent unter dem vereinbarten Ziel. Das zahlte sich für die beteiligten Häuser auch finanziell aus: Bei Jahreskosten von 2,7 Millionen Franken erzielten sie eine jährliche Energiekostensenkung von 530 000 Franken. Das ergab für die Hotelgruppe in den ersten zehn Jahren einen Bonus für die Effizienzsteigerung von 1,14 Millionen Franken oder vier Prozent der Energiekosten. Gesamthaft belief sich die Einsparung auf rund 30 Prozent der Energiekosten.
Lange Reihe von Massnahmen
Der Erfolg war das Ergebnis einer langen Reihe von Massnahmen, wie es im Bericht weiter heisst. In der Beleuchtung ersetzten LED-Leuchtmittel die bis damals herkömmlichen Glühlampen. Der Wasserdruck in den Zimmern beziehungsweise Bädern wurde optimiert oder verringert. Auch bei den Minibars, die zu den Energiefressern gehören, wurde der Hebel angesetzt. Küchenlüftungen können mit Sensoren gesteuert werden, weil sie nicht dauernd auf Hochtouren laufen müssen. Auch Fenster, Dachisolationen, Haustechnik, Lingerie und Küchenapparate wurden zum Thema.
Nach dem Erfolg in den ersten zehn Jahren machte die Energiegruppe natürlich weiter. Seit 2011 sind insgesamt 14 Hotels dabei, also fast ein Viertel der Basler Hotels, darunter die grossen Häuser. Erst kürzlich wurde eine Zwischenbilanz gezogen, die erneut positiv ausfiel: Für das Jahr 2015 liegt die Gruppe beim Gesamt-Energieverbrauch 5,9 Prozent unter dem Zielwert, und für die Hotels hat sich ein Bonus-Fonds von 130 000 Franken ergeben. (pd)