Basel-Stadt: Zufahrt für Handwerker mit Hindernissen
Wer mit einem Firmenauto in die bald autofreie Stadt Basel einfahren will, muss jedes Mal eine Kurzbewilligung für 20 Franken beantragen. Eine Jahresbewilligung für Handwerker gibt es nicht.
Es mutet wie ein Schildbürgerstreich an. Bei Einbruch, Wasserrohrbruch, Heizungsausfall oder Dachschaden müssen Einwohner der Stadt Basel, die dringend eine Notfallreparatur benötigen, nun im Prinzip 24 Stunden auf Abhilfe warten. Denn so lange dauert es jedes Mal, eine Kurzbewilligung für das Gewerbe zu erhalten.
Das Justiz- und Sicherheitsdepartement (JSD) verwehrte jüngst einem Schlüsselservice auf Anfrage die sofortige Einfahrt im Notfall, wie die Basler Zeitung am Mittwoch berichtete. Die Firma wollte eine Dauerbewilligung für 100 Franken beantragen, was ihr als Gewerbebetrieb verwehrt wurde.

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An der Mittleren Brücke in Basel musste man Jahrhunderte lang Wegzoll zahlen.
Beim Passieren der Mittleren Brücke muss man zwar schon lange keinen Wegezoll mehr zahlen, doch es mutet wenig zeitgemäss an, dass Schreiner, Klempner, Dachdecker und Co. für Basel keine kostenpflichtige Dauerbewilligung für Basel-Stadt bekommen und ihre Kunden quasi 24 Stunden im Regen stehen lassen müssen, weil es der Grosse Rat so will. Ein anderes Ärgernis beim neuen Wegzoll ist, dass Handwerker die teure Einzelbewilligung von 20 Franken pro Einfahrt an ihre Kunden weitergeben müssen.
Der betroffene Schlüsseldienst jedenfalls will nach eigenen Angaben riskieren, notfalls auch ohne Passierschein die Zollschranke nach Basel-Stadt zu durchfahren. Bussgelder werden zwar allemal fällig, das JSD hat jedoch die Bereitschaft gezeigt, bei nachweislichen Notfällen die gezahlten Bussen unter hohem Verwaltungsaufwand zurück zu erstatten.(tw)