Bafu initiiert Webportal für eine grüne Wirtschaft
Auf www.gruenewirtschaft.ch will das Bundesamt für Umwelt (Bafu) Beispiele aus Unternehmen für eine grüne Wirtschaft aus Unternehmen präsentieren. Wie das Bafu mitteilt, kommen dort Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und öffentlicher Hand zu Wort und bilden „das Meinungsspektrum im Rahmen des Aktionsplans Grüne Wirtschaft des Bundesrates“ ab.
Zudem will das Bafu in auf www.gruenewirtschaft.ch Fragen aufgreifen und diese wohl auch politisch korrekt beantworten; zum Beispiel wie natürliche Ressourcen geschont und gleichzeitig Kosten gesenkt werden können. Oder wie sich die Umweltbelastung des Schweizer Konsums und der Wirtschaft reduzieren und parallel dazu die Wettbewerbsfähigkeit steigern lässt. Oder zeigen, was Schweizer Unternehmen trotz Frankenstärke schon heute in diesem Bereich tun und welche Rolle die Schweiz international spielt. Dazu findet sich auf dem Portal etwa eine Reportage aus dem grössten Recyclingbetrieb der Schweiz, der Stahl Gerlafingen, oder zu Herzog & de Meurons Lehmbau für den Zältlihersteller Ricola.
Daneben gibt es Hintergrundinformationen zu den Herausforderungen in Sachen Ressourcenverbrauch. Zudem erhalten Konsumentinnen und Konsumenten Tipps für einen Ressourcen schonenden Lebensstil. Und aktuelle journalistische Beiträgen machen sichtbar, mit welchen Ideen und Konzepten Unternehmen schon heute natürliche Ressourcen schonen, so Kosten senken und sich neue Märkte erschliessen. Das "Dialogportal für eine grüne, zukunftsfähige Wirschaft" zeigt zudem, welche Rahmenbedingungen es braucht, um den Prozess zu beschleunigen, an welchen Lösungen die Wissenschaft forscht, welche Initiativen in der Gesellschaft entstehen und was der Staat zur Lösung beitragen kann.
Hat ein solches Portal noch gefehlt?
Nachhaltigkeits- und Umweltthemen sind häufig oder gar ständig präsent in den Medien. Verbraucher werden intensiv mit Themen und Tipps zum schonenderen Umgang mit Ressourcen versorgt. Auch in Konsumenten-Magazinen wie dem auflagenstarken K-Tip gehören solche Themen zu den Dauerbrennern. Gemäss Bafu soll auch kontroversen Meinungen zum Thema Grüne Wirtschaft Raum gegeben werden und die Plattform soll nicht als Sprachrohr einzelner Akteure oder Interessengruppen dienen. Schöne Absichten. Es muss erst noch bewiesen werden, dass eine solche Plattform in der Praxis nicht doch genau diese Funktion erfüllt. Abgesehen davon drängt sich die Frage auf, ob eine Verwaltung, auch noch eine eigenes Medium betreiben soll, angesichts der Vielfalt von Online-Portalen, Zeitungen, Radio und Fernsehen, die solche Themen bereits behandeln. (mai)