Ausstellungstipp: Moore sind Archive
Moore sind mystische Landschaften, und manchmal umgibt sie eine unheimliche Aura. Zudem sie Lebensraum seltener Flora und Fauna. Und ausserdem funktionieren sie auch als Archive, wenn man mehr über die Vergangenheit von Natur und Mensch erfahren will. - Darum geht es in der aktuellen Ausstellung im Naturmuseum und Museum für Archäologie Thurgau "Moore: Lebensraum und Weltkulturerbe".

Quelle: gemeinfrei, wikimedia
Moore dürften im Zuge der Hitze leiden. Im Bild: Tourbière des Ponts-de-Martel, ein Torfmoor im Jura.
"Oh schaurig ist’s, übers Moor zu gehn, wenn es wimmelt vom Haiderauche, sich wie Phantome die Dünste drehn und die Ranke häkelt am Strauche." So schilderte die deutsche Dichterin Annette von Droste Hülshoff, wie ein Knabe seine Wanderung übers Moor erlebt. Moore sind aber mehr als mystische Orte literarischer Inspiration. Moore sind einerseits besondere Lebensräume, die zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten als Zuhause dienen. Andererseits bergen sie oft besondere Schätze, in Form jahrtausendealter Zeugen von Landschafts-, Siedlungs- und Kulturgeschichte. Dies, weil in einem Moor wegen der stetigen Nässe Sauerstoffmangel herrscht, was wiederum dazu führt, dass Pflanzenüberreste aber auch menschliche Spuren nicht vollständig abgebaut werden. Damit sind Moore wertvoller Naturräume und gleichzeitig unersetzliche Archive. Allerdings wurden sie über die Jahre immer seltener, wegeb des Torfabbaus und wegen der Entwässerung ganzer Landstriche.
So sind denn in der Ausstellung «Moore: Lebensraum und Weltkulturerbe» im Naturmuseum und Museum für Archäologie Thurgau gleichermassen Thema. Dabei geht die breit angelegte Ausstellung den Fragen nach, was ein Moor ausmacht und wie es entsteht, wer im Moor lebt und wie es erhalten werden kann. Aber auch was diese einzigartigen Landschaften von vergangenen Zeiten erzählen, zeigt die Ausstellung. Ein besonderer Höhepunkt bilden die erstmals gezeigten Holzfunde von Gachnang-Niederwil TG: 1862 entdeckte man beim Torfabbau am Egelsee Überreste von Pfahlbauten. Unter anderem waren dies Überreste von Hausböden, die Auskunft darüber geben, wie vor rund 5500 Jahren gebaut wurde. (mai/pd)
"Moore: Lebensraum und Weltkulturerbe" bis 22. März
Ort: Naturmuseum und Museum für Archäologie Thurgau, Frauenfeld
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 14 bis 17 Uhr, Sonntag 12 bis 17 Uhr
Weitere Infos: www.naturmuseum.tg.ch
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