14:07 BAUBRANCHE

Ausstellungstipp: Den Staumauerbau nacherleben

Im Museum Ciäsa Granda und der Galleria il Salice werden Besucher derzeit zu Zeitreisenden. Sie blicken denjenigen Arbeitern über die Schultern, die vor 60 Jahren mit dem Bau der Albigna-Staumauer begannen – dank Bildern von Emil Zbinden und Fotografien von Urs Beyeler.

1955 starteten Hunderte von Arbeitern aus der Schweiz und Oberitalien mit dem Bau der Albigna-Staumauer. Sechs Jahre später hatten sie eine 115 Meter hohe und 759 Meter lange Mauer fertiggestellt, die für das Bündner Bergtal bis heute von grosser Bedeutung ist. Die Bergeller Kraftwerke schaffen Arbeitsplätze in einer Randregion und bringen den Gemeinden Wasserzinsen und Steuereinnahmen.

Einige Künstler konnten zwischen 1955 und 1961 die Bauarbeiten für die Staumauer im Bergell begleiten, unter ihnen der Berner Maler Emil Zbinden (1908–1991) sowie der Berner Fotograf Urs Beyeler (*1908). Aus Anlass des 60-Jahre-Jubiläums des Baubeginns thematisiert nun eine Doppelausstellung die damaligen Ereignisse auf der Grossbaustelle aus dem je ganz persönlichen Blickwinkel der beiden. Das Museum Ciäsa Granda in Stampa zeigt zahlreiche Zeichnungen, Skizzen und Holzschnitte von Emil Zbinden, die Galleria il Salice in Castasegna präsentiert die eindrückliche Foto-Reportage „Una giornata sull’Allbigna“ von Urs Beyeler.

Hautnah dabei

Emil Zbinden, der Holzstecher, Zeichner und Buchillustrator, lebte auf Zeit mit den Arbeitern in den Baubaracken zusammen. Er dokumentierte als Zeitzeuge den gefährlichen und harten Alltag auf der Grossbaustelle. In seinen Skizzenh hielt er den Baustellenbetrieb atmosphärisch fest – ohne die Arbeiter als Helden romantisch zu verklären oder etwa schlechte Arbeitsbedingungen anzuprangern. Einige Motive setzte er später in seinem Berner Atelier als Holzschnitte oder Aquarelle um.

Zwischen 1958 und 1960 reiste der mit Zbinden befreundete Urs Beyeler fünf Mal als Chronist ins Bergell. In seinen eindringlichen Schwarz-Weiss-Aufnahmen hielt der Fotograf die Bauarbeiten weit oben am Berg fest. Die authentischen, kraftvollen Bilder zeigen aber nicht nur die alpine Grossbaustelle, sondern fokussieren auch auf die Menschen in dieser geschlossenen Welt auf Zeit. (gd)

Die Doppelausstellung dauert bis zum 20. Oktober:

  • Ciäsa Granda in Stampa, täglich 14 bis 17 Uhr
  • Galleria il Salice in Castasegna, Mittwoch bis Sonntag 14 bis 17 Uhr

Initiiert wurden die Ausstellungen von der Pro Grigioni Italiano Bregaglia in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Emil Zbinden. Weitere Informationen unter www.pgi.ch/bregaglia, www.ciaesagranda.ch und www.galleria-il-salice.com.

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