16:11 BAUBRANCHE

Ausstellungstipp: 100 Jahre Grenchenbergtunnel

Teaserbild-Quelle: Bild: Chriusha CC BY-SA 3.0

Am 1. Oktober 1915 startete der fahrplanmässige Bahnbetrieb durch den neuen Grenchenbergtunnel. Zum Jubiläum des Juradurchstichs beleuchten zwei Museen in den beiden Standortgemeinden dessen Bau, aber auch die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung der Eisenbahnlinie über die Sprachgrenze hinweg.

Nächster Halt Grenchen Nord: Ein Zug der SBB verlässt den Tunnel. (Bild: Chriusha CC BY-SA 3.0)

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Nächster Halt Grenchen Nord: Ein Zug der SBB verlässt den Tunnel.

Wer heute per Bahn von Grenchen nach Moutier fährt, benötigt dafür gerade einmal sieben Minuten. Denn seit genau 100 Jahren sind die beiden Berner Gemeinden durch den Grenchenbergtunnel, den mit 8578 Metern längsten Juradurchstich, direkt miteinander verbunden. Dieses Jubiläum begehen das Kultur-Historische Museum Grenchen und das Musée du Tour Automatique et d’Histoire de Moutier mit je einer Ausstellung und der Realisation einer zweisprachigen Publikation. Interessierte können zudem die Geschichte des Tunnelbaus auf einem Jubiläumsweg vom Bahnhof Grenchen Nord zum Tunnelportal erkunden.

Die Vernissage der Sonderausstellung «Grenchen – Moutier retour. 100 Jahre Grenchenbergtunnel» im Kultur-Historischen Museum Grenchen ist am 17. September um 19.15 Uhr. Die Ausstellungsbesucher tauchen in die Baugeschichte des Tunnels ein und begeben sich auf die Spuren der damals zumeist italienischen Bauarbeiter, die in der eigens errichteten Barackensiedlung «Tripoli» ein nicht immer einfaches Leben führten. In der Ausstellung wird greifbar, wie der Bau der Eisenbahn die Landschaft und Siedlungen veränderte.

Franzosen als Geburtshelfer

Bevor man 1911 den Bau des Tunnels in Angriff nahm, galt es jedoch die Kritiker zu überzeugen. Insbesondere die Region Solothurn war nicht begeistert, dass ihr Weissensteintunnel, der seit 1908 Oberdorf SO mit Gänsbrunnen verband, Konkurrenz erhalten sollte. Interessanterweise war es aber Frankreich, das dem 25 Millionen Franken teuren Projekt zum Durchbruch verhalf, indem es den Löwenanteil der Kosten finanzierte. Nachdem die Franzosen 1870/71 Elsass-Lothringen an Deutschland verloren hatten, wollten sie wieder einen direkten Zugang nach Italien – ohne den Boden des Erzfeindes betreten zu müssen. (gd)


17. September bis 22. Juni 2016:
Sonderausstellung «Grenchen – Moutier retour. 100 Jahre Grenchenbergtunnel»
www.museumgrenchen.ch

1. Oktober bis 31. Oktober 2015:
Ausstellung «100 ans du tunnel Moutier-Granges»
www.museedutour.ch

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